Super Cruise: Cadillac erprobt das selbstfahrende Auto
Von Robin Lange am 22. April 2012
Ab 2015 freihändig im Verkehr?
Nachdem Google mit dem Robocar aus der Garage fuhr, wagen sich auch die Autohersteller aus der Deckung und lassen durchblicken, dass die Technik für das selbstfahrende Auto schon da ist. Eigentlich wollten sie das noch eine Zeitlang für sich behalten und argumentierten wie beispielsweise Ford-Chef Alan Mulally, dass ihre Kunden das einfach nicht wollen. Schon wegen dem Spaß am Fahren, der für immer verloren ginge.
General Motors schickt jetzt seine Edelmarke Cadillac voran mit „Super Cruise“, einer Technik für automatisches Steuern, Bremsen und das präzise mittige Fahren in der Spur. Diese Aufgaben soll der Fahrautomat zumindest unter bestimmten optimalen Bedingungen auf der Autobahn abnehmen können. Es verlässt sich dabei auf Radar, Ultraschallsensoren, Kameras sowie GPS-Daten.
Das könnte für ruhige Langstreckenfahrten gut sein oder auch im Dauerstau, wenn sich Fahrzeuge Stoßstange an Stoßstange bewegen. GM hofft, schon Mitte des Jahrzehnts Fahrzeuge mit der Technik ausstatten zu können. „Super Cruise hat das Potenzial, Leistung sowie Spaß des Fahrers zu verbessern“, sagt Don Butler, Vizechef des Cadillac-Marketings.“
Spaß am Fahren, ohne selbst zu fahren? Noch bis etwa 2015 haben die Marketing-Spezialisten voraussichtlich Zeit, sich bessere Slogans einfallen zu lassen. Super Cruise wird noch als Fahrhilfe mit einem Hauch von Luxus vermarktet, ergänzt aber eine ganze Palette von bereits angebotenen Fahrassistenzsystemen.
Immer mehr und aufwendigere elektronische Fahrhilfen bahnen den Weg zum selbstfahrenden Auto. Die Hersteller wissen es und beginnen darüber zu reden. Toyota, Volvo, Daimler, BMW und Audi, sie alle arbeiten am autonomen Fahrzeug, das nicht mehr erst in ferner Zukunft denkbar ist.
GM argumentiert vor allem mit dem Thema Sicherheit. „Das vorrangige Ziel von GMs Entwicklung autonomer und halbautonomer Fahrzeuge ist die Sicherheit“, sagt John Capp, Leiter der Abteilung Global Active Safety Electronics and Innovation. „In den kommenden Jahren werden autonome Fahrsysteme mit fortgeschrittenen Sicherheitssystemen verbunden werden, die Zusammenstöße völlig zu verhindern helfen, indem sie für die Fahrer intervenieren, noch bevor sie sich überhaupt einer gefährlichen Situation bewusst werden. Mehr denn je werden Verbraucher sich darauf verlassen können, dass ihr Fahrzeug das Richtige macht.“
Abbildung: General Motors