T-Mobile Sidekick 4G: Neustart mit Android

Von am 18. März 2011  

T-Mobile Sidekick 4G FrontSamsung Galaxy S inside

In den USA gilt Sidekick noch immer als das Messaging Phone schlechthin, ruft vielfach nostalgische Erinnerungen hervor. In Deutschland hatte es keinen vergleichbaren Erfolg, obwohl es vermutlich als erstes Smartphone über so etwas wie einen App Store verfügte und mit einer Internet-Flatrate vermarktet wurde. Zu haben war es bei T-Mobile als Sidekick, bei E-Plus als Hiptop. Entwickelt wurde es von Danger Inc., einem Unternehmen, das einst vom späteren Android-Gründer Andy Rubin mitbegründet wurde.

Danger wurde von Microsoft übernommen, Andy Rubins nächstes Startup Android hingegen von Google. Der Rest ist Geschichte: Während Danger bei Microsoft ein Schattendasein führte, entstand bei Google das heute weltweit führende Smartphone-Betriebssystem Android. Nach Serverproblemen Microsofts, die zu Datenverlusten für Sidekick-Benutzer führten, kündigte T-Mobile USA schließlich die Zusammenarbeit mit Microsoft auf.

T-Mobile Sidekick 4G Front

Messaging, Social und Android

Die Marke Sidekick aber gehört T-Mobile. Das erlaubt jetzt den Neustart mit Android als Betriebssystem – und genau genommen eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Im neuen Sidekick steckt die solide Technik des Samsung Galaxy S. Die äußere Form lehnt sich dicht an frühere Originale an, die vor allem mit ihrer gut bedienbaren Tastatur überzeugten. Das Display des Sliders liegt im geschlossenen Zustand noch immer über der Volltastatur, schwenkt aber nicht mehr wie zuvor in einem 180-Grad-Dreh nach oben weg, sondern schiebt sich einfach nach oben.

Der Zusatz 4G steht in diesem Zusammenhang nicht etwa für den neuen Standard LTE, sondern für HSPA+. Da es zu 4G keine klare und geschützte Definition gibt, neigen Mobilfunkanbieter dazu, es einfach für alles zu benutzen, was zumindest schneller ist als das, was sie bislang als 3G anbieten. Das kann LTE (Long Term Evolution) sein, muss es aber nicht.

T-Mobile Sidekick 4G Back

Auch der neue Sidekick will vor allem ein Messaging Phone sein, harmoniert mit Facebook und Twitter. Er baut auf Android 2.2 und Samsungs Bedienoberfläche Touchwiz auf, ergänzt sie aber mit Features für Messaging und Social. Group Text steht für „Antworten an alle“, während Cloud Text erlaubt, Textnachrichten nicht nur über das Gerät, sondern auch von einem Computer aus zu senden. Die Frontkamera macht Videochats möglich. Sidekick 4G hat vollen Zugang zu Googles Android Market.

T-Mobile hat den bevorstehenden Marktstart in den USA für „Frühjahr“ angekündigt. Zu meinem größten Bedauern (full disclosure, ich gehörte zur überschaubaren Zahl der Sidekick-Benutzer) gibt es keine aktuellen Pläne, das neue Modell auch in Deutschland einzuführen.

Technische Details

Display: Touchscreen mit 3,5 Zoll Diagonale, Auflösung 800 x 480 Pixel
Prozessor: Cortex A8 „Hummingbird“ mit 1 GHz Taktrate:
Betriebssystem: Android 2.2 Froyo
Connectivity: Bluetooth, WLAN, UMTS / HSPA+
Komponenten: Frontkamera mit VGA-Auflösung von Videochat und Telefonate, SD-Card-Slot, GPS
Features: Mobiler Hotspot, Tethering

Abbildungen: T-Mobile USA

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