Test-Roundup: Vaio P, das Luxus-Netbook
Von Bernd Kling am 26. Januar 2009 2 Kommentare
Nach den üblichen Wir-durften-auch-mal-anfassen-Tests enthüllt der erste gründliche Check des Sony Vaio P, was der PC im Format eines Briefumschlags wirklich bringt. Notebook Review ermittelte die Vor- und Nachteile des kleinsten und leichtesten Modells in seiner Klasse, das ab Februar und ab 999 Euro zu erwarten ist.
Die Hands-On-Tests („das auffälligste Merkmal des Vaio P ist die geringe Größe“), die hier und da zu lesen waren, lassen wir mal kommentarlos außen vor. Notebook Review hingegen hat nach einem ersten Antesten nachgelegt und das längliche Luxus-Netbook richtig durch den Testparcours gejagt.
Es fehlt auch nicht der Hinweis auf das glänzende Display „Xbrite Eco“, das Spiegelungen bei starker Innenraumbeleuchtung und im direkten Sonnenlicht erwarten lässt. Davon abgesehen erfährt das Display höchstes Lob für die lebhaften Farben und den guten Kontrast. Die für ein 8-Zoll-Display extreme Auflösung von 1600 x 768 Pixeln macht kleinen Text schwer lesbar, weshalb Sony ein praktisches Vergrößerungswerkzeug per Funktionstaste bietet.
Die Tastatur ist dank des Extrawide-Formats deutlich weniger gedrängt als bei Netbooks mit 7 oder 9 Zoll Diagonale üblich und schließt damit 10-Finger-Tippen nicht von vornherein aus. Der empfindsame Trackpoint vermag das fehlende Touchpad weitgehend zu ersetzen.
Eine definitive Schwäche des Luxus-Netbooks liegt in seiner Performance im Vergleich zu anderen aktuellen Netbooks, wie die ausführlichen Benchmark-Tabellen beweisen. Sony entschied sich für einen Atom-Prozessor Intels mit nur 1,33 GHz, um Überhitzung in diesem kompakten Format zu vermeiden und für brauchbare Akkulaufzeit zu sorgen.
Nicht eben leistungsförderlich ist zugleich das ressourcenfressende Windows Vista. Schon etwas besser könnte es mit Windows 7 gehen. Während Vaio P mit Windows Vista im Prozessorvergleich Wprime 172 Sekunden rödelte, benötigte es mit der Beta von Windows 7 immerhin nur noch 154 Sekunden.
Als gute Vista-Alternative erweist sich Sonys gelungenes Instant-On-Betriebssystem mit der Xcross-Oberfläche, das auf Linux basiert. Es punktet vor allem, wenn es darum geht, unterwegs schnell online zu gehen, Fotos zu betrachten oder Musik zu hören.
Die Akkulaufzeit, wen wundert es, liegt im Test weit unter den ersten Ansagen Sonys. Mit üblicher Benutzung und 80 Prozent Hintergrundbeleuchtung, WLAN fürs Websurfen sowie Textbearbeitung mit Microsoft Word kam Vaio P mit dem Standardakku auf zwei Stunden und 39 Minuten. Mit 6-Zellen-Akku (das Gerät bleibt damit immer noch erstaunlich kompakt) wurden daraus 4 Stunden und 8 Minuten. Der Verzicht auf WLAN und weiter reduzierte Helligkeit könnten noch bessere Werte bringen.
Ansonsten: Vaio P ist absolut leise durch passive Kühlung, zumindest mit Solid State Drive, während in der Grundkonfiguration das leise Surren der Festplatte zu hören ist. Es wird ein wenig heiß wie die meisten Netbooks. Die Lautsprecher erwiesen sich als schwach selbst für ein so kompaktes Format.
Fazit: Nicht schlecht für das kleinste und leichteste Gerät in seiner Klasse. Sony Vaio P kommt einem „Luxus-Netbook“ so nahe, wie wie es nur geht.
Und zum Schluss doch noch ein wenig Hands On. Der britische Register hat richtig hingefasst für ein Video, das einen guten Eindruck des Taschencomputers gibt, von dem Sony immer noch wünscht, dass wir es Lifestyle-PC und niemals Netbook nennen.
(bk)
Abbildung: Sony
unter 10″ ist die Lesbarkeit einfach zu schlecht. Für Filme unterwegs oder Grafiken macht es alelrdings schon sind.