U3-X: Das Honda-Einrad kehrt zurück
Von Robin Lange am 2. Mai 2010
Es steht von selbst – ein Produkt auf der Suche nach einer Anwendung
Als Honda im letzten Herbst U3-X vorstellte, war selbst Chefentwickler Yasuhisa Arai weitgehend ratlos und hoffte auf „zahlreiche Ideen insbesondere der jüngeren Genration“. Honda-Chef Ito konnte sich gerade noch vorstellen, es zuhause zu nutzen, wenn seine „Beine nicht mehr so recht wollen“.
Mehr ist offenbar seither auch nicht eingefallen, mal abgesehen von einer YouTube-Vision, die wie ein kolorierter und mit Musik unterlegter Stummfilm wirkt. Dazu führen aufklärende Untertitel zu umwerfenden Erkenntnissen wie: „Wow, it can stand by itself“. Dabei kann die Technik beeindrucken, die so ganz nebenbei abfiel bei Versuchen, Hondas humanoidem Roboter Asimo gut ausbalanciertes Gehen beizubringen.
Das Honda Omni Traction Drive System setzt eine Serie konzentrisch montierter Räder ein, um mit einem Rad in alle Richtungen fahren zu können: Mit einem vorwärts und rückwärts rotierendem inneren Rad sowie einer Reihe kleinerer, außen rotierender Räder. Diagonal bewegt sich U3-X, indem sich die vorwärts und seitlich drehenden Räder im Tandem bewegen. Ein Vielrad also.
Bleibt nur noch das kleine Problem, was das bringen soll außer ein pathetisches Slapstick-Video („U3-X, personal mobility in harmony with humanity“), das in wenigen Tagen 800.000 Betrachter bei YouTube zum Ablachen brachte. Das klassische Erfinder-Problem eben, das auch schon andere Düsentriebs um den Schlaf brachte. Wie zum Beispiel Dean Kamen, der mit seinen elektrischen und selbstbalancierenden Segway-Zweirädern den Individualverkehr revolutionieren wollte. Und sich seither mit der Frage quält, ob es nicht eine dieser Ideen war, „die einfach nicht funktionieren“.
Screenshot: Honda / YouTube