Ubuntu geht Moblin
Von Bernd Kling am 3. Juni 2009 1 Kommentar
Die Linux-Distributionen schießen sich auf Netbooks ein. Nach Xandros, Novell und anderen setzt auch Ubuntu-Entwickler Canonical auf das von Intel geförderte Moblin-Projekt, um gegenüber Windows mit höchster Geschwindigkeit zu punkten. RealNetworks springt mit einer Alles-in-einem-Lösung für die Medienwiedergabe auf Linux-Netbooks bei.
Die für Moblin entwickelten Tools und Optimierungen verhelfen im Vergleich zu Windows zu absoluter Höchstgeschwindigkeit, insbesondere auch auf genügsamster Netbook-Hardware mit Intels Atom-Prozessoren. Intel förderte gezielt das besser skalierbare Open-Source-Betriebssystem, da Microsofts Windows die Marktentwicklung kompakter Rechner ausbremst.
Mit Ubuntu steigt eine Linux-Distribution ein, die vielleicht die besten Chancen hat, sich einen Platz auf dem Desktop zu sichern. Ubuntu arbeitet an einem Ubuntu Netbook Remix auf der Grundlage von Moblin 2, das „die wesentliche Infrastruktur, die Anwendungen und die Benutzererfahrung von Moblin“ integriert.
Das Betriebssystem soll nicht nur für Netbooks optimiert, sondern auch für andere Geräte mit Intels Atom-Plattform geeignet sein wie Mobile Internet Devices (MIDs), Nettops, Imbedded-Systeme und Infotainment-Systeme in Fahrzeugen.
Darüber hinaus will Canonical Bestandteile von Moblin in Ubuntu aufnehmen, wie Canonical-Gründer Mark Shuttleworth ankündigt: „Wir nehmen Moblin zunächst als weitere Option neben Ubuntu, um schließlich Elemente in beiden zu nutzen.“
Deal mit Real
Einen weiteren Platzvorteil für Linux auf Netbooks verspricht eine Lizenzvereinbarung zwischen RealNetworks und Canonical sowie den Anbietern von Instant-On-Linux-Betriebssystemen wie Xandros und Phoenix. Sie erlaubt die Installation des RealPlayer mit den meisten Codecs als Lösung für die Wiedergabe verschiedenster Medienformate, mit denen die meisten Verbraucher bereits vertraut sind.
Das trifft eine weitere Schwachstelle, die Microsoft selbst mit der stolpernden Vermarktung einer eingeschränkten Netbook-Version „Windows 7 Starter“ öffnet. Zwar wurde inzwischen die beabsichtigte Einschränkung auf nur drei gleichzeitig laufende Programme aufgegeben, doch ist die Starter-Edition unter anderem in der Medienwiedergabe eingeschränkt: DVD-Wiedergabe, Windows Media Centre und andere Features bleiben in Microsofts Netbook-Windows außen vor.
(bk)
Abbildung: Ubuntu
Zum Thema bei TecZilla:
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Zum Thema im Web:
Linux mit RealPlayer?!? (wer nutzt den überhaupt freiwillig?) WTF!!!
Sorry, dann lieber Borg-Ware!