Ubuntu Light für Netbooks

Von am 11. Mai 2010 3 Kommentare 

Weniger ist mehr: Canonical stellt mit Unity eine neue Desktop-Oberfläche der Linux-Edition vor, zugleich als Grundlage für Instant-On-Systeme gedacht

Die Ankündigung für Unity und daraus abgeleitete Light-Varianten für Netbooks erfolgt noch vor der Ankunft von Googles Chrome OS, das ebenfalls auf Netbooks und extrem beschleunigtes Booten zielt. Nicht unbedingt ein Zufall, denn Ubuntu-Macher Canonical war auch an der Entwicklung von Chrome OS beteiligt. Unity wiederum hält auch Googles schnellen Browser Chrome bereit.

Unity eignet sich besonders auch für kleinere Netbook-Displays mit einem am linken Rand platzierten Launcher. Die daraus abgeleiteten Light-Versionen von Ubuntu sind als Instant-On-Systeme konzipiert, die sich optimal für Dual-Boot-Installationen zusammen mit anderen Betriebssystemen wie etwa Windows eignen. „Bring mich so schnell wie möglich ins Web“, lautet ihre vorrangige Aufgabe, die sie in weniger als 10 Sekunden zu erfüllen haben.

Dabei geht es nicht einfach nur darum, wie schnell ein Betriebssystem zu booten scheint. Praktisch alle Betriebssysteme täuschen größere Geschwindigkeit vor, indem sie den Desktop anzeigen, obwohl Anwendungen und Dienste erst sehr viel später zur Verfügung stehen. Als besonders erfolgreich in diesen Täuschungsmanövern gilt Windows 7, das sich vom Vorgänger Vista vor allem durch ein Gefühl von Geschwindigkeit unterscheidet, ohne ernsthaft zu beschleunigen.

Für Ubuntu Light wollte Canonical-Gründer Mark Shuttleworth vielmehr annehmen, wonach die eigenen Nutzer verlangten: „Es geht nicht darum, wie schnell du zu booten scheinst. Es geht darum, wie schnell du tatsächlich einen funktionsfähigen Webbrowser und eine Internetverbindung lieferst. Es geht darum, wie schnell du ein System am Laufen hast, das auf die Anforderungen des Nutzers reagiert.“

Die neue Bedienoberfläche Unity kommt ab Ubuntu Netbook Edition 10.10 im Herbst zum Einsatz. Für mehr vertikalen Raum sorgt der links platzierte Launcher. Die Zahl der Symbole bleibt begrenzt aufgrund der relativ wenigen Anwendungen, die in Instant-On-Systemen üblich sind. Die anpassungsfähige Leiste am oberen Rand nimmt wie ein globales Menü alles andere auf, was noch gefragt ist.

Während das minimalistische Unity für die Ubuntu Netbook Edition um Dateiverwaltung und mehr Anwendungen erweitert werden soll, gibt Shuttleworth für Instant-On-Systeme Verzicht auf vieles vor, sieht sie eher als speicherlose Systeme, die zumindest keine aufwendige lokale Dateiverwaltung benötigen. Seine Beschreibung lässt mehr an Cloud Computing denken und zeigt Parallelen zu Chrome OS auf:

„Wenn Inhalte vorhanden sind, dann sollten wir sie uns am besten ‚cloud like‘ vorstellen und mit der lokalen Windows-Umgebung synchronisieren, mit Cloud-Diensten und anderen Geräten. Es sind außerdem keine Umgebungen, in denen die Nutzer unbedingt eine breite Palette von Anwendungen erwarten: Das Web ist essentiell, dann könnte es noch um ergänzende Fähigkeiten gehen wie Medienwiedergabe, Messaging, Games sowie die Fähigkeit, sich mit lokalen Geräten wie Druckern und Kameras und Wechselmedien zu verbinden.“

Mit Unity stößt Ubuntu eine spannende Entwicklung an. Ubuntu Light ist eine Chance für die Linux-Edition, wesentlich mehr Benutzer zu gewinnen.

Abbildungen: Mark Shuttleworth

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Kommentare

3 Stellungnahmen zu “Ubuntu Light für Netbooks”
  1. Anonymous sagt:

    Ubuntu lässt sich mit nur zwei Wörtern beschreiben: EPIC FAIL!

    Bei jedem Neustart ist wieder das amerikanische Tastatur-Layout eingestellt, selbst wenn man dieses zuvor gelöscht hat! In den Einstellungen ist nichts dazu zu finden. – Man kommt wohl nicht um eine Internet-Recherche mit anschließendem Hacken auf der Komandozeile herum… Sorry, aber für den Normalbürger ist das einfach nichts!

    Wenn Linux wirklich einen höheren Marktanteil erreichen will, müssen die Entwickler einen ordentlichen Zahn zulegen!

  2. Kohloe sagt:

    Beim Installieren deutsche Sprache angeben und schon wird nur das deutsche Layout eingerichtet (kubuntu).

    Mit Ubuntu kann man aber auch vom Desktop aus mit vier einfachen Mausklicks das Tastatur-Layout umstellen. Einmal umgestellt bleibts auch so 🙂

    Vlt nicht den SmartInstaller von VMWARE benutzen und jedesmal mit dem alten Snapshot starten 😉

  3. Anonymous sagt:

    1.) Ubuntu läuft bei mir nativ.
    2.) Ich will bestimmt nicht wegen solch einer dämlichen Einstellung das ganze System neu aufsetzen. Unter Version 8 war alles noch in Ordnung – aber mit v9 kam dann die Scheiße!

    Ich habe unter
    – System
    – Einstellungen
    – Tastatur
    – Belegungen
    bereits schon alles probiert – hat aber rein gar nichts gebracht!

    Ich bleibe dabei: Ubuntu ist ein EPIC FAIL! 😛