VW: Bis 2020 Elektroautos mit 800 km Reichweite

Von am 3. September 2010  

Das Ende der Reichweiten-Angst

Martin Eberhard begründete 2003 Tesla Motors mit, schied aber 2007 nach Streitigkeiten mit dem heutigen CEO Elon Musk wieder aus. Er arbeitet jetzt im Electronics Research Laboratary (ERL), das Volkswagen im kalifornischen Palo Alto betreibt. Eberhard leitet dort die Entwicklung der Akkupacks für Elektroautos wie Audi e-tron und VW Golf Blue-e-motion. Er wagt die Vorhersage wirklich ausgereifter Elektrofahrzeuge innerhalb von 10 Jahren:

„Bei den aktuellen Fortschritten würde ich sagen, dass wir innerhalb von 10 Jahren das Problem der Reichweiten-Angst hinter uns haben und Elektroautos herstellen mit einer möglichen Reichweite von über 800 Kilometern. Ab diesem Punkt ist auch die Entwicklung der Lade-Infrastruktur nicht mehr so bedeutsam – denn wie oft fährt man mehr als 800 km an einem Tag?“

Wie Tesla setzt VW auf Lithium-Ionen-Zellen vom Typ „18650“ in der gleichen Standardgröße, wie sie auch in den meisten Notebooks zu finden sind. Zu ihren Vorteilen trägt bei, dass rund zwei Milliarden Stück von ihnen jährlich produziert werden. Wie Martin Eberhard erklärt, führt die große Nachfrage dazu, dass diese „Verbraucherzellen“ sehr viel schneller weiterentwickelt werden als andere Batterietypen:

„Um das deutlich zu machen, wir arbeiten jetzt mit Lithium-Ionen-Zellen, die 2,9 Amperestunden Strom bereitstellen, während wir noch vor fünf Jahren bei Tesla mit Zellen arbeiten mussten, die nur 1,4 Amperestunden lieferten. Die laufenden Fortschritte in der Entwicklung haben sich bereits auf die Fahrzeuge ausgewirkt, an denen wir arbeiten. So lieferten die Batterien, die wir im Prototyp von Audi e-tron einsetzten, 60 kWh und damit eine Reichweite von mehr als 240 km. Aber mit den Zellen mit 3,4 Amperestunden, deren Lieferung wir erwarten, sollten wir auf 100 Kilowattstunden und fast 480 km Reichweite kommen.“

Abbildung: TheNickster / CC (Martin Eberhard)

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