Was die verschlüsselte Google-Suche bringt

Von am 23. Mai 2010  

Suchen, ohne gefunden zu werden?

Die angekündigte Google-Suche über das verschlüsselte SSL-Protokoll (Secure Sockets Layer) ist zunächst nur über Google.com und das vorangestellte https zu erreichen, also nur auf dem direkten Weg über die URL https:/www.google.com und nicht über andere Länder-Domains wie Google.de. Das kleine „s“ hilft außerdem zunächst nur bei der Websuche über SSL, die Unterstützung von Bildern und Maps soll später folgen. Wie gewohnt nehmen wir außerdem noch den Zusatz beta zur Kenntnis.

Google macht selbst darauf aufmerksam, dass es sich nicht um ein Rundum-Sorglospaket handelt. Verschlüsselt werden die Suchbegriffe, außerdem stellt SSL Referrer-Informationen ab, die angesteuerten Websites den Inhalt der Suchanfrage verraten könnten. Mit dem Klick auf ein Suchergebnis verlässt der Nutzer jedoch wieder den Verschlüsselungsmodus, wenn die angesteuerte Seite nicht ebenfalls das Protokoll https:// anbietet. Während Dritte eine Suchanfrage nicht mitlesen können, kommen die Suchbegriffe aber natürlich wie zuvor bei Google und den Serverlogs an.

Die Suche über SSL hindert Dritte – Google nennt Arbeitgeber oder Internet Service Provider – am Mitlesen von Suchanfragen und den ausgelieferten Suchergebnissen. Erst recht mehr Sicherheit bringt es bei der Nutzung offener WLANs in Flughäfen oder Cafés, da „Lauscher“ nur noch in Erfahrung bringen können, dass Google angesteuert wurde. In Unternehmensnetzen könnte weiterhin bedeutsam sein, dass eine verschlüsselte Suche weder in der Browser-Historie noch später in der automatischen Ergänzung von Suchbegriffen auftaucht.

Die verschlüsselte Suche ist offensichtlich die Lösung für ein Problem, aber nicht für alle Probleme. Viele Berichte heben daher auf den Zeitpunkt der Einführung so kurz nach der für Google unangenehmen Affäre um versehentlich mitgeschnittene WLAN-Übertragungsfragmente durch die Street-View-Fahrzeuge hin.

Die Suche über SSL war zwar schon zuvor in Aussicht gestellt worden, wurde aber offenbar beschleunigt umgesetzt, um das eigene Bemühen für mehr Datenschutz zu beweisen. Google hatte den „Zwischenfall“ zum Anlass genommen, die verschlüsselte Suche anzukündigen und darauf hinzuweisen, „wie öffentlich zugänglich offene, nicht durch Passwort geschützte WLAN-Netze heute sind“.

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