Web Printer: HP erfindet das Drucken neu für die Smartphone-Ära
Von Bernd Kling am 7. Juni 2010
Neue Serie von Webdruckern, um von Google Docs, Smartphones und Tablets zu drucken
„Wir glauben, dass im nächsten Jahr mehr aus dem Web gedruckt wird als aus Textverarbeitungen“, sagt Vyomesh I. Joshi, bei HP für das 24 Milliarden US-Dollar schwere Business mit Druckern verantwortlich. Das Geschäft ist allerdings rückläufig, die teure Druckertinte fließt langsamer, die HP-Investoren sind beunruhigt.
Einen neuen Aufschwung im Drucken erhofft sich HP von einer Geräteserie, deren Vorstellung für heute angesagt ist. Die neuen Geräte sind ausdrücklich als Web Printer konzipiert, verfügen über Internetzugang, ihre eigenen E-Mail-Adressen und Touchscreens. Noch nicht dabei ist das Betriebssystem WebOS, das HP nach der Palm-Übernahme auf einer Vielzahl von Gerätetypen einschließlich Druckern einsetzen will.
Die Verkaufspreise belaufen sich von 99 bis etwa 400 US-Dollar. Die ersten Geräte für private Verbraucher bietet HP schon in diesem Monat an, im Herbst folgen weitere Modelle für den Small-Business-Einsatz. Im nächsten Jahr hofft der Hersteller bereits 15 Millionen Webdrucker verkaufen zu können.
Sie alle verfügen über eine eigene E-Mail-Adresse, auf die HP-Entwickler als die einfachste Methode stießen, um Druckaufträge an den Webdrucker zu schicken. Als Beispiel nennen sie das mit einem Handy aufgenommene Foto, das per E-Mail an die Adresse des Druckers geht – und zuhause wartet das ausgedruckte Bild. Mit der E-Mail-Adresse sehen sie die wichtigste Hürde für das Drucken im mobilen Zeitalter entfernt: Das Kabel wie auch die zu installierende Software, um Drucker und PC zur reibungslosen Zusammenarbeit zu bringen.
HP wirbt um Partner für eine Website, die als ePrintCenter Software und Dienste für Webdrucker bereitstellen soll und wie ein App Store aussehen könnte. Mit dabei ist auch Google, das mit Google Cloud Print bereits an einem Online-Druckdienst arbeitet und letztlich auf den „Cloud-Aware Printer“ zielt, der nicht mehr mit einem PC verbunden sein muss. Google wurde auf die neue Herangehensweise von HP aufmerksam, die beiden Unternehmen gingen eine Partnerschaft ein. Ihre gemeinsame Entwicklung zielt darauf, Druckaufträge etwa von Google Docs und Calendar ohne Umwege an die Webdrucker von HP zu senden.
Abbildung: SL SD / CC (Logo auf HP Laserjet)