Wie BP die Ölkatastrophe mit Photoshop (nicht) bewältigte

Von am 21. Juli 2010 2 Kommentare 

Mit manipulierten Bildern gegen das Öl

Wie BP inzwischen einräumen musste, kämpfte das Unternehmen mit einem Photoshop-Kontrollraum gegen die Ölpest im Golf von Mexiko, ausgelöst durch den Untergang der Bohrinsel „Deepwater Horizon“. Das manipulierte Bild stellte übertriebene Aktivitäten mit riesigen Bildschirmen im Krisen-Kontrollraum in Houston dar.

BP-Sprecher Scott Dean bestätigte, dass leere Bildschirme mit der Bildbearbeitung neue Inhalte bekamen. Böse Absicht sei es gar nicht gewesen, ein Fotograf habe von sich aus ein wenig mit Photoshop nachgebessert. BP habe die Mitarbeiter nun strikt angewiesen, Photoshop nur begrenzt einzusetzen, um etwa Farben zu korrigieren, Ausschnitte zu wählen und Spiegelungen zu entfernen.

Photoshop-Version des Krisenzentrums

Aufgedeckt wurde die Photoshop-Katastrophe durch John Aravosis vom Americablog („Eine große Nation verdient die Wahrheit“). Er bewies die Unstimmigkeiten und kam zu einem harten Urteil: „“Wer jemals Photoshop benutzt hat, muss darin einen unglaublichen Amateurjob erkennen. Ich könnte das weit besser, und ich spiele eher zum Spaß mit Photoshop.“

Originalbild des Krisenzentrums - sagt BP

Das ursprüngliche Bild wurde inzwischen ersetzt durch eine Version, die laut BP das ursprüngliche Bild ist. Aber auch daran kamen bereits begründete Zweifel auf. Americablog setzte nach mit weiteren Unstimmigkeiten und bemängelte die fehlende Version des angeblichen Originalbildes in höherer Auflösung. (Update: BP hat sie inzwischen nachgeliefert.)

Weitere Unstimmigkeiten

Weiteren Verdacht nähren die Meta-Informationen der Datei. Die Beschreibung weist zwar das Kontrollzentrum am 16. Juli 2010 aus, gibt das Entstehungsdatum des Fotos jedoch mit dem 6. März 2001 an. Americablog befürchtet noch Schlimmeres:

„Es sieht aus, als hätte BP ein Foto von 2010 genommen, um es aussehen zu lassen wie das Kontrollzentrum im Juli 2010, indem sie Bilder von dem am Meeresboden austretenden Öl in das alte Foto einfügten.“

Wer einmal manipuliert, dem glaubt man nicht …

Abbildungen: BP / Americablog

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Kommentare

2 Stellungnahmen zu “Wie BP die Ölkatastrophe mit Photoshop (nicht) bewältigte”
  1. Facebook Anteil sagt:

    Wäre es da nicht einfacher gewesen, einfach ein aktuelles Foto zu schießen???

    (und wenn die Öffentlichkeit etwas nicht sehen darf, dann hätte man ja vorher schnell mal den entsprechenden Monitor umschalten können…)