Windows Phone 7: Microsoft prahlt mit 1,5 Millionen "verkauften" Smartphones

Von am 21. Dezember 2010 6 Kommentare 

Windows Phone 7 VerkäufeSie gingen von den Herstellern an die Netzbetreiber, aber nicht an die Kunden

Lange wich Microsoft bei Nachfragen nach den Verkaufszahlen aus, während aus dem Handel Berichte von schleppendem Absatz kamen. Jetzt prahlt Microsoft mit einer Zahl, die aber nur ausgelieferte Geräte betrifft – nicht wirklich verkaufte und aktivierte.

Die Botschaft überbringen durfte Achim Berg, früher Deutschlandchef von Microsoft und heute in Redmond für die weltweite Vermarktung von Windows Phone 7 zuständig. In einem Selbst-Interview (Microsoft fragt den eigenen Manager) gab er „zunehmende Verkäufe“ bekannt, ganz in Übereinstimmung mit den eigenen Erwartungen. Er nannte dazu eine Zahl von 1,5 Millionen Geräten innerhalb der ersten sechs Wochen, die sich jedoch nur auf die Herstellerlieferungen bezog, definiert als „Mobiltelefone, die gekauft und auf Lager genommen wurden von Mobilfunkanbietern und Einzelhändlern auf ihrem Weg zu den Kunden“.

Was mehr oder weniger umschreibt, dass sie zunächst auf Halde liegen und ihren Weg zu den Kunden erst noch finden müssen. Was tatsächlich von zahlenden Kunden erworben wurde und genutzt wird, bleibt damit weiterhin unbekannt.

Freigiebiger war das Unternehmen mit Zahlen zu den Apps für das neue Betriebssystem, deren Entwicklung Microsoft mit erheblichen Geldmitteln förderte. Laut Berg sind es inzwischen über 4.000 Anwendungen und 18.000 Entwickler.

Abbildung: Microsoft

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Kommentare

6 Stellungnahmen zu “Windows Phone 7: Microsoft prahlt mit 1,5 Millionen "verkauften" Smartphones”
  1. Ex Windows Mobile User sagt:

    Als ehemaliger Windows Mobile User war ich eine vollständige Outlook Synchronisation gewohnt. Das hat Microsoft nun abgeschafft und aus dem neuen OS eine Spielekonsole mit Schwerpunkt Facebook und co gemacht. Outlook muss nun erst über das Internet mit Hotmail abgeglichen werden um dann die Daten auf das Handy zu bekommen. Dazu fehlen die Aufgaben ganz.

  2. Preisverfall sagt:

    Ich habe ein Windows Mobile Phone vor gut 2 Wochen bei eBay erstanden. War schwer unzufrieden und hab es wieder eingestellt. Innerhalb dieser Zeit sind die Preise um gut 50 Euro gefallen und ich musste einen herben Verlust verbuchen.

  3. Justus sagt:

    Positive Nachrichten über MS und Apple sind ja nicht gerade das Merkmal dieses Blogs. Es wäre aber zumindest wünschenswert, wenn die Artikel hier neutraler geschrieben wären.

  4. Bernd Kling sagt:

    Ist es „neutral geschrieben“, wenn Publikationen den PR-Spin von 1,5 Millionen verkauften Exemplaren ungeprüft übernehmen und gar nicht erst erwähnen oder bemerken, dass nur die Zahl der in den Handel gelieferten Geräte genannt wurde? Dann bitte bei diesen Jubelmeldungen weiterlesen:

    http://www.pcgames.de/Windows-Phone-7-Thema-235601/News/Windows-Phone-7-Verkaufszahlen-1-5-Millionen-Exemplare-in-sechs-Wochen-805158/

    http://www.teltarif.de/windows-phone-7-apps-microsoft/news/41063.html

    Darf als neutral gelten, was der frühere Microsoft-Mitarbeiter Robert Scoble über eine Tech-Presse sagt, die nicht weiß, was ein „Verkauf“ ist? Und die Zahl der tatsächlich an Endverbraucher verkauften Geräte dürfte weit von 1,5 Millionen entfernt sein, wie er aus Entwicklerkreisen zu hören bekam:

    http://scobleizer.com/2010/12/21/shame-that-microsoft-and-tech-press-doesnt-know-what-a-sale-is/

    Suche sich also jeder seine Neutralität aus. Und über die Apple-Fanboy-Medien müssen wir gar nicht erst reden.

  5. Justus sagt:

    Klar, andere übernehmen einfach Pressemeldungen unreflektiert, das geht gar nicht. Und Teczilla kann ja auch durchaus Recht haben mit der Message des Artikels.

    Trotzdem: *Wie* das ganze formuliert und ausgedrückt wird, ist für mich trotzdem eindeutig Anti-MS (in anderen Artikeln Anti-Apple) gefärbt. Was mir da spontan einfällt: Wenn Steve Wozniak in einem Interview etwas positives zu Android sagt, gibt´s einen ausführlichen Artikel. Dagegen werden offensichtlich innovative Produkte wie beispielsweise Kinect nur am Rande erwähnt (und wenn, dann mit der wirklich unwichtigen Sex-Spiele-Story).

    Ich mag, dass Teczilla nicht einfach nur abschreibt, sondern Arbeit ins Blog steckt. Und die Stories sind auch interessant.Ich finde es aber schade, dass hier nicht alle Produkte/Hersteller gleich behandelt werden.

  6. Bernd Kling sagt:

    Da ist jetzt was dran, aber wir sind auch keine öffentlich-rechtliche Veranstaltung mit Verpflichtung zu stets ausgewogener Berichterstattung. Wir orientieren uns schon länger an den unterhaltsameren und meinungsfreudigeren Formen des angelsächischen Journalismus.

    Gerade Unternehmen wie Microsoft und Apple haben wirksame PR-Abteilungen, die ihre Botschaft mit oft überzogener Selbstdarstellung in die Mainstream-Medien bringen, siehe oben. Dazu bedarf es eines Korrektivs – und das wollen wir ein wenig sein.