Amazon schickt E-Reader Kindle nach Deutschland

Von am 7. Oktober 2009  

amazon-kindle-booksAb dem 19. Oktober liefert Amazon das Lesegerät in alle Welt, etwas günstiger als bisher und mit weltweitem Mobilfunkstandard. Von deutschsprachigen Büchern ist allerdings nicht die Rede

Um auch international den Download von Büchern per Mobilfunk-Flatrate anbieten zu können, wechselt Amazon vom Netzbetreiber Sprint zu AT&T. Die neue Version heißt „Kindle with US and International Wireless“ und kann für 280 US-Dollar vorbestellt werden. AT&T soll mit Mobilfunkpartnern dafür sorgen, dass der Lesestoff-Download in über 100 Ländern ohne zusätzliche Kosten mit UMTS-Geschwindigkeit, ohne auf WLAN-Hotspots oder den Umweg über den PC angewiesen zu sein.

Amazon setzt offenbar ganz darauf, dass englischsprachige Bücher weltweit Leser finden. Selbst das scheint noch erhebliche Copyright-Probleme zu bereiten. So absurd sich das anhört, auch die Rechte englischsprachiger Bücher können vom Land abhängen, in dem sie verkauft werden. So hält bei einem Buch, das von einem US-Verlag und einem britischen Verlag zugleich veröffentlicht wurde, bei einem Download in London der britische Verleger die Hand auf. Wer Lizenzzahlungen in welcher Höhe bekommt, ist offenbar gar nicht so einfach zu klären. Daher sind von den 350.000 Büchern in Amazons Kindle Store in manchen Ländern bislang nur rund 200.000 lieferbar.

Da verbietet es sich fast von selbst, über deutsche Verlage, ihre Buchpreisbindung und E-Books zu spekulieren. Bei den deutschen Verlegern ist trotz gegenteiliger Beteuerungen eine breite, fast schon panische Abwehrfront gegen E-Books zu beobachten. Vermutlich werden sie auch bei E-Books an der Besonderheit der deutschen Buchpreisbindung festhalten wollen und sich damit selbst den Markt versperren.

Wie der relative Erfolg des Kindle aber zeigt, sind niedrigere Preise für E-Book-Versionen im Vergleich zu gedruckten Büchern entscheidend. Bei Büchern, die es zugleich in Kindle- und Papierversionen gibt, steigerte sich der Anteil verkaufter E-Books seit Anfang des Jahres von 35 auf 48 Prozent. So verkaufte sich beispielsweise Dan Browns aktueller Bestseller „The Lost Symbol“ als E-Book bei Amazon besser als das doppelt so teure Hardcover.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

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Zum Thema im Web:

Wired

Abbildung: Amazon

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