Amazon tauscht Spiele ein
Von Bernd Kling am 6. März 2009 1 Kommentar
Das dürfte der Games-Industrie gar nicht schmecken, die bereits aus allen Rohren auf den Second-Hand-Markt feuert.
Die Wiederauferstehung des guten alten Tauschladens im Onlinehandel? Amazons Angebot schlug sogar hart auf den Aktienkurs der internationalen Ladenkette Gamestop durch, die schon länger gute Geschäfte mit dem Tausch oder Ankauf von durchgespielten Games macht.
Die praktische Abwicklung (erstmal nur für US-Kunden): Spiel ansagen und einpacken, das für Amazon mindestens 10 $ wert sein könnte. Der Onlinehändler übernimmt das Porto und stellt einen Gutschein aus für den Kauf neuer Spiele. Die eingesandten Spiele müssen in in der Originalverpackung und in gutem Zustand befindlich sein. Das Angebot gilt für über 1.500 verschiedene Spieletitel. So bringt etwa Fallout 3 für die PS3 25,50 $ und immerhin noch 21 $ als Xbox-360-Variante.
Die Kette Toys ‚R Us hat den umfangreichen Second-Hand-Markt für Games ebenfalls im Visier. Wie in dieser Woche berichtet, testet das Unternehmen den Verkauf gebrauchter Spiele mit einem Pilotprogramm in seinen US-Filialen.
Keine Freude über diese überraschende neue alte Geschäftsmodell dürfte bei Spieleindustrie aufkommen, die den Wiederverkauf eines Spiels für so geschäftsschädigend wie verwerflich hält. Es bedeute eine kritische Situation, ließ sich schon im letzten Jahr ein deutscher EA-Vertreter vernehmen, wenn „Leute geistiges Eigentum vielfach verkaufen“. Der bereits angelaufene Gegenattacke läuft darauf hinaus, auch im Laden gekaufte Spiele zunehmend an Online-Services zu koppeln.
(bk)
Abbildung: Amazon.com
Aber ehrlich gesagt, würde ich mir keine Second-Hand-Titel besorgen.