Android „Ice Cream“ führt Gingerbread und Honeycomb zusammen
Von Bernd Kling am 15. Februar 2011
Von Eric Schmidt nebenbei enthüllt während einer Keynote-Ansprache beim Mobile World Congress in Barcelona
Noch-Google-Chef Eric Schmidt konnte oder wollte sich nicht um die Frage winden, die ihm nach den verwirrenden OS-Versionen gestellt wurde. Hier Android 2.3 Gingerbread für Smartphones, dort Android 3.0 Honeycomb für Tablets. Und dann noch Chrome OS für Netbooks. Wie geht das weiter?
„Ich benutze heute die bekannten Bezeichnungen. Wir haben ein OS namens Gingerbread für Mobiltelefone, wir haben ein OS namens Honeycomb, das in einem Preview für Tablets gezeigt wird. Diese beiden … Sie dürfen sich vorstellen, dass der Nachfolger mit einem I anfängt, nach einem Dessert benannt ist und diese beiden vereinen wird.“
Die nächste Android-Version fängt mit einem „I“ an
Damit spielte Schmidt auf das von Android-Chef Andy Rubin bereits namentlich erwähnte „Ice Cream“ oder „Ice Cream Sandwich“ an, das für den nächsten großen Versionssprung von Android steht und im Sommer zu erwarten ist. Er erklärte auch noch einmal bildhaft den kleinen großen Unterschied zwischen den beiden Google-Betriebssystemen:
„Dann ist da noch Chrome OS, das überwiegend auf Netbooks und PC zielt. Wenn Sie ein Android-Nutzer sind, dann haben Sie wahrscheinlich ein Gerät mit Touchdisplay. Wenn Sie Chrome OS nutzen, ist es wahrscheinlich ein Gerät mit einer richtigen Tastatur.“
Er schloss nicht aus, das auch die beiden Betriebssysteme Android und Chrome OS eines Tages zusammenfinden, wenn Fortschritte in der technologischen Entwicklung es erlauben. Denkbar ja, aber nicht schon in absehbarer Zeit.
Ist Android nicht eine sehr fragmentierte Plattform, die für Frustrationen sorgt? So schlimm will Schmidt das nicht sehen, akzeptiert aber die Kritik. Mehr Übereinstimmung sei anzustreben, um Apps für verschiedenste Geräte zugänglich zu machen. Gingerbread trage bereits viel dazu bei.
150.000 Android-Apps, verdreifacht in neun Monaten
Triumphieren konnte Eric Schmidt erneut mit Zahlen, während eine animierte Grafik den Verlauf der Android-Aktivierungen zeigte: „Was Sie hier sehen, ist eine Geschichte – eine kurze und schnelle Geschichte – von Android: „350.000 Aktivierungen täglich. 170 kompatible Geräte. 27 OEM-Hersteller, 169 Netzbetreiber, 69 Länder, über 150.000 Anwendungen im App Store – diese Zahl hat sich in neun Monaten verdreifacht.“
Schmidt führte mit Movie Studio eine von Google selbst entwickelte App für Videobearbeitung vor, die speziell für Tablets wie Motorola Xoom gedacht ist. Weitere aufwendige Apps erwartet er mit kommenden schnelleren Mobilfunkstandards: „Die Einführung von LTE schafft die Voraussetzung für eine Reihe von Anwendungen, von denen wir heute nur träumen können.“
Und wie lief das mit Microsoft und Nokia, das sich für Windows Phone 7 entschied? „Wir hätten es viel lieber gesehen, wenn Nokia Android gewählt hätte, und wir haben es gewiss versucht.“ Die Tür jedenfalls bleibt offen, falls die Allianz mit Microsoft nicht das bringen sollte, was sich Nokia davon verspricht: „Wir wünschen uns, dass sie Android zu einem zukünftigen Zeitpunkt übernehmen, und diese Option bleibt offen.“
Abbildung: Google