Android-Updates: Der lange Weg vom Hersteller über den Netzbetreiber zum Nutzer

Von am 19. Januar 2011  

Android SkatesGerüchte, ein Dementi – und mehr Transparenz

Je nach Hersteller und Modell werden Android-Smartphones auf eine aktuellere Version des Betriebssystems aktualisiert oder auch nicht. Manchmal scheinen Verzögerungen auch an den Netzbetreibern zu legen, ohne dass Gründe dafür ersichtlich sind.

Insbesondere Netzbetreiber in den USA, die dank unterschiedlicher Mobilfunkstandards und bis zu dreijähriger Vetragsbindung vergleichsweise wenig Wettbewerb kennen, müssen mit diesem Vorwurf leben. Während Dell Streak in Europa längst auf Android 2.2 Froyo aktualisiert wurde, steht das in den USA noch aus – angeblich bremst Mobilfunkanbieter AT&T.

Ähnlich sieht es bei Galaxy S aus, auch in den USA ein Millionenerfolg, aber dort noch immer nicht bei Froyo angekommen. Das führte zu weithin berichteten Behauptungen, Samsung verlange von den Netzbetreibern Gebühren für jegliche Updates. Sie fielen in unterschiedlicher Höhe an für sicherheitsrelevante Updates, Wartungsupdates sowie Updates, die neue Funktionen bringen.

Samsung: Froyo-Update kostet nicht extra

Samsung hat inzwischen dementiert, was das Froyo-Update angeht: „Nein. Samsung berechnet den Netzbetreibern nichts für Froyo-Updates für Galaxy S. Wir hoffen, bald weitere Einzelheiten zum Status geben zu können. Versprochen!“

Die sorgfältige Formulierung dementiert allerdings nur eventuelle Kosten für das Froyo-Update selbst, das letztlich von Google bereitgestellt wurde. Alles andere als erklärt ist damit, warum Android 2.2 Froyo für Galaxy S schon vor Monaten in Europa und anderen Teilen der Welt angekommen ist, nicht aber bei den Versionen von Galaxy S, die über die vier dominierenden Netzbetreiber in den USA bezogen wurden.

Als mögliche Erklärung böte sich die weitergehende Anpassung von Bedienoberfläche und Features an, die sich US-Provider oft ausbedingen, was auch Aktualisierungen erschweren und verzögern könnte. Und warum sollte Samsung eigentlich nichts dafür berechnen?

„Manche Hersteller bieten die Updates nicht von sich aus an“

Konkrete Auskunft über die Zusammenarbeit von Hersteller und Netzbetreiber gab eben ein Mitarbeiter von O2 im hauseigenen Forum auf die Frage nach neuer Software für HTC Desire, Desire Z und Desire HD. Richtig reibungslos scheint es hinsichtlich der Updates selbst mit HTC nicht zu laufen, obwohl dieser Hersteller sich als besonders schnell mit Aktualisierungen für Android bewies. Laut O2 kommen die Updates nicht etwa von selbst, sondern müssen aktiv nachgefragt werden:

„Ja, leider bieten manche Hersteller die Updates nicht von sich aus und rechtzeitig an. Der Grund, warum es im Falle des HTC Desire HD für T-Mobile und Vodafone bereits Providervarianten gibt, dürfte daran liegen, dass unsere Mitbewerber zu ihrer vorherigen Version Bugfixes angefordert hatten, die HTC dann einfach zusammen mit dem Update auf Android 2.2.1 geliefert hat.“

Laut O2 beträgt die Reaktionszeit von HTC dann je nach Aufwand zwei bis acht Wochen. Verzögerungen werden oft mit „hohem Workload“ begründet. Der Netzbetreiber muss offenbar begründen, warum ein Update notwendig ist, beispielsweise mit Verbesserungen oder Bugfixes für die eigenen Kunden.

Das ist eine ungewöhnlich transparente Darstellung, was die Zusammenarbeit bei den Android-Updates angeht. Umso mehr fällt die ausweichende Antwort auf die Frage auf, ob der Netzbetreiber für Aktualisierungen zu bezahlen hat: „Natürlich bedeutet eine neue Software auch Entwicklungsleistung und hat damit Auswirkungen auf die Kostenrechnung. Jedoch sind beide Unternehmen an Software-Updates für die beste Performance der verkauften Geräte hoch interessiert.“

Abbildung: Google

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