Iporn-Affäre: Girls, die zu heiß für das Iphone waren

Von am 26. Juni 2009 2 Kommentare 

iphone-topless-220Apple, der App Store und der Sex: Was Apple reinlässt oder nicht, sorgt für immer mehr Kopfschütteln unter Entwicklern wie Kunden. Gerade gab es, was US-Journalisten für iPorn hielten. Und schon sind die Hottest Girls wieder weg. Apple und der Entwickler zogen gleichzeitig die Reißleine – und gaben ganz unterschiedliche Gründe dafür an.

Besondere Verwirrung löste eine Anwendung zum Preis von 1,99 US-Dollar zur Betrachtung von Oben-Ohne-Bildern mit Iphone oder Ipod Touch aus mit dem tausendfachen Versprechen:

„Hottest Girls – 2200+ Sexy Bikini Babes and Lingery Models“

Apples App Store akzeptierte damit die erste Nackt-Anwendung, wie Entwickler Allen Leung stolz verkündete: „Wir haben heute nackte Oben-Ohne-Pics hochgeladen. Das ist die erste App, in der es Nacktes gibt.“

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Apple hatte die Anwendung zugelassen und mit einer seit Iphone OS 3.0 zu vergebenden Altersgrenze versehen:

„Sie dürfen dieses Spiel nur herunterladen, wenn Sie mindestens 17 Jahre alt sind. Eingestuft mit 17+ aufgrund der folgenden Inhalte:
Häufige / ausgeprägte sexuelle Inhalte oder Nacktheit
Häufige / ausgesprägte erwachsene / zweideutige Themen“

Das wiederum klassifizierte der US-Technikblog Techcrunch, dessen Beiträge auch in der Washington Post erscheinen, gleich als erste „pornographische“ Anwendung im App Store. Kurz darauf tauchten bereits weitere Apps auf, die angeblich ebenfalls Pornographie beinhalten sollten, was immer US-Technikblogger darunter verstehen. Setzen die wirklich Bikinimädchen, Models in Dessous und nackte Busen damit gleich?

Wer zog die Reißleine?

Einen Tag später war es schon wieder vorbei mit den losen Sitten im App Store. Die Anwendung mit den busenfreien Models war nicht mehr im Angebot. Damit begann die Verwirrung aber erst, denn sowohl der Entwickler als auch Apple reklamierten gleichzeitig für sich, die Reißleine gezogen zu haben.

iphone-topless-240Der Entwickler, der sich Allan the Geek nennt, erklärte die Anwendung Hottest Girls für ausverkauft, da das Nachladen der „heißesten Mädchen“ zu sehr an den Servern zerre:

„Die Serverbelastung ist extrem hoch durch die Beliebtheit dieser App. Wir stellen daher den Vertrieb der Anwendung ein, um den Crash unserer Server zu vermeiden. Wer im Besitz der App ist, kann sie weiterhin verwenden. Um die Frage zu beantworten, die jetzt jeder hat: Ja, die Oben-Ohne-Bilder werden noch immer da sein, wenn sie wieder verkauft wird.“

Da scheint er wiederum die Rechnung ohne Apple gemacht zu haben, denn das Unternehmen erklärte seinerseits gegenüber dem Sender CNN, selbst die Reißleine gezogen zu haben:

„Apple vertreibt keine Anwendungen, die unangemessene Inhalte wie etwa Pornographie bereitstellen. Der Entwickler dieser Anwendung hat unangemessene Inhalte über Server hinzugefügt und vertrieben, nachdem er gebeten wurde, einige anstößige Inhalte zu entfernen. Das war eine klare Verletzung der Bedingungen in unserem Iphone Developer Program. Die Anwendung ist im App Store nicht mehr verfügbar.“

Keiner da im Apple App Store?

iphone-topless-top-100Wer blickt hier noch durch bei den schwer nachvollziehbaren Maßstäben von „heiß“ über „unangemessen“ und „anstößig“ bis „pornographisch“? Zensur war schon immer ein schwieriges und höchst undankbares Geschäft, in das sich Hersteller von Unterhaltungselektronik schon gar nicht verirren sollten. Diesem Unternehmen mit seiner ausgeprägten Kontrollfreak-Kultur aber scheint es gelungen zu sein, sich richtig gründlich darin zu verlaufen. Die Hottest-Girls-Nummer ist nur eine weitere in einer Serie von Apples App-Store-Affären.

Widersprüchlich erscheint auch, dass Apple einerseits eine Alterseinstufung 17+ für sexuelle Inhalte und Nacktheit vornimmt, um die Anwendung anschließend wegen eben solcher Inhalte wieder zu kassieren. Verblüfft fragen Techcrunch / Washington Post: „Wer ist eigentlich zuständig für den App Store? Ist da jemand?“

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

E-Mails schreiben und laufen mit dem Iphone

Mit Iphone und Gewehr

Zum Thema im Web:

Washington Post

Macenstein

Allen the Geek

Screenshots: Apple App Store / Allen Leung

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Kommentare

2 Stellungnahmen zu “Iporn-Affäre: Girls, die zu heiß für das Iphone waren”
  1. mann sagt:

    gibt es auf erotik-kleinanzeigen kostenlos schon lange für das iphone optimiert

  2. grw sagt:

    Typisch Amis, vorne Hui und hinten Pfui!
    Diese Pseudo-Sittenwächter, die bei dem kleinstem Busen gleich die Alarm-Glocke schlagen, aber im Land die Gewalt und Kiminalität bekommen sie nicht in den Griff.
    Das ist halt Ami-Land! Mehr Schein, als Sein!