Apple iPad 2 in Einzelteile zerlegt (und keine großen Überraschungen)

Von am 13. März 2011 1 Kommentar 

Apple iPad 2 geöffnetWo bleibt die Magie?

Apple hielt sich beim iPad 2 ganz besonders mit Zahlen, Daten und Fakten zurück. Nur wenig wurde über den verbauten Arbeitsspeicher und den Prozessor verraten, von der Auflösung der Kameras ganz zu schweigen. Steve Jobs versprach bei der offiziellen Vorstellung wieder einmal viel Magie, wesentliche Eigenschaften aber sind erst nach dem Verkaufsstart in Erfahrung zu bringen. Auch die ersten Tests, die wie üblich nur von einem ausgewählten Freundeskreis Apples kamen, hielten sich mit Details vornehm zurück.

Der fixe Reparaturdienst iFixit nahm sich eines der ersten verkauften Exemplare von iPad 2 vor und zerlegte es fachgerecht in seine Einzelteile. Große Überraschungen kamen dabei nicht heraus, aber neue Hindernisse waren zu nehmen. Wurde das iPad der ersten Generation noch mit metallenen Clips zusammengehalten, ist das Gehäuse von iPad 2 verklebt – und zur Öffnung musste eine Hitzepistole her. „Tonnen von Klebstoff“ waren durch hohe Temperaturen zu lösen, um den vorderen Rahmen abnehmen zu können. Ärgerlich für die Reparaturdienstleister auch deshalb, weil es Glasbruch bei der Gehäuseöffnung „sehr wahrscheinlich“ macht.

Kamera < 1 Megapixel

Als bestätigt gelten dürfen 512 MB RAM und damit ein verdoppelter Arbeitsspeicher gegenüber dem Vorgänger. Der von Apple als A5 bezeichnete Prozessor weist Herstellungsdaten von Ende Januar und Mitte Februar auf, was einen Produktionsanlauf in letzter Minute verrät.

Neu hinzugekommen sind die Kameras, die aber wenig begeistern konnten. Selbst die rückseitige Kamera muss mit einer Auflösung von weniger als einem Megapixel auskommen („meine erste Digitalkamera aus dem Jahr 1996 macht immer noch bessere Bilder“). Ähnlich dürftig fiel der gering dimensionierte Lautsprecher aus. Er tönt zudem nur in Mono, während andere Tablet-Hersteller sogar auf Audiosysteme mit drei Lautsprechern setzen, die Stereoklang im vertikalen wie horizontalen Modus bieten. Ließ sich der Einstiegspreis von iPad 2 nur mit dem Rotstift halten?

Komponenten, die bekannt vorkommen

Die übrigen Komponenten erwiesen sich überwiegend als gute alte Bekannte. Die Broadcom-Chips zur Ansteuerung des kapazitiven Touchscreens sowie für WLAN / Bluetooth waren bereits im ersten iPad und in iPhone 4 verbaut. Das Display behält seine Auflösung von 1024 x 768 Pixeln bei. Die Batterie – erst nach Ausbau des Logicboards zu erreichen – verspricht mit 25 satt 24,8 Wattstunden eine nur minimal verbesserte Kapazität.

Die Zerlegungsprozeduren von iFixit schließen traditionell mit einer Bewertung der Reparaturfreundlichkeit. iPad 2 kam hier nur auf 4 von 10 möglichen Punkten, während das konkurrierende Android-Tablet Motorola Xoom 8 von 10 Punkten erreichte.

Abbildung: iFixit

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Apple iPad 2 in Einzelteile zerlegt (und keine großen Überraschungen)”
  1. Objektive Meinung (im Gegensatz zum Autor) sagt:

    „Selbst die rückseitige Kamera muss mit einer Auflösung von weniger als einem Megapixel auskommen (“meine erste Digitalkamera aus dem Jahr 1996 macht immer noch bessere Bilder”).“

    Bildqualität hat weniger mit Megapixel zu tun, als vielmehr mit Bildrauschen.
    Die Kamera von 1996 hat sicherlich keine Videos aufnehmen können…
    Aber das es sich nicht um eine Spitzenkamera handelt, hat man ja auch in der Präsentation gesehen – dafür muss man das Gerät nicht unbedingt aufmachen. 😉
    ___

    Zur Reparaturfreundlichkeit:
    Bei den üblichen Reparaturpreisen wird kommt man fast billiger, wenn man neu kauft. – Dabei erhält man auch gleich ein aktuelleres Modell mit frischem Akku und neuer Garantiezeit.
    … wieder mal ein nettes Verlegenheitsargument. 😛