Apple-Tablet: Intel muss draußen bleiben

Von am 7. Januar 2010  

Kein Atom-Chip von Intel taktet in iSlate, sondern ein Prozessor aus der Chipschmiede PA Semi, die im April 2008 von Apple übernommen wurde. Sagt ein Analyst, der sich auf Informationen von Apples Auftragsfertigern beruft. Ein anderer Analyst addiert bereits die Kosten für die Tablet-Bauteile.

Kaum mehr jemand bezweifelt die nahe Ankunft des Apple-Tablets. Mal abgesehen von den Rechthabern der deutschen Wikipedia-Gemeinde, die einen Artikel über das Tablet löschen ließen mit der logischen Begründung, es sei noch nicht offiziell von Apple bestätigt. Auf diese idyllische Streitkultur bei Wikipedia („Alle Erfahrung zeigt, dass entsprechende Berichte aus der Blogger-Szene über neue Apple-Produkte sich so gut wie immer als korrekt herausgestellt haben“) wurden wir aufmerksam, weil sich in den Stats von TecZilla Besucher von genau dieser Seite fanden. Die englischsprachige Wikipedia gibt sich da schon etwas flexibler und leitet bei der Suche nach Apple Tablet zu einem Artikel über iSlate weiter.

Mutig ins spekulative Risiko hingegen gehen die Analysten. Jeffrey Fidacaro von Susquehanna Financial machte seine Bauteilerechnung für das Apple-Tablet noch mit Atom-Prozessor und Grafik von Intel auf und kommt auf eine Materialliste im Gesamtwert von 347,23 US-Dollar. In diesem Betrag sind mit 7 US-Dollar bereits die fast zu vernachlässigenden Montagekosten enthalten, aber natürlich nicht die Kosten für die jahrelange Entwicklung und das Marketing. Als Verkaufspreis wiederum sind knapp 1.000 Dollar zu erwarten, wie das Wall Street Journal Anfang dieser Woche zu hören bekam. Beste Gewinnaussichten für Apple, schließt der Materialforscher und erhöht seine Kurserwartung für Apple-Papiere von 221 auf 250 Dollar.

Zumindest die Atom-Bestückung in dieser Rechnung ist bereits wieder überholt, wenn es nach Ashok Kumar von Northeast Securities geht. Er hat sich bei Apples Herstellungspartnern umgehört und will erfahren haben, dass Intel definitiv aus dem Rennen ist. TheStreet.com zitiert einen weiteren, angeblich mit dem Bauplan vertrauten Analysten, der es bestätigt. Tatsächlich sei Intel im Rennen gewesen, doch habe sich Apple letztlich für einen eigenen Prozessor entschieden, entwickelt von den Chipspezialisten von PA Semi, die vor knapp zwei Jahren von Apple übernommen wurden.

Schon Mitte 2009 kamen Berichte darüber auf, Apple habe die Chipspezialisten von PA Semi auf die Entwicklung eigener, vermutlich ARM-basierter Chips in der Tablet-Netbook-Kategorie angesetzt. Für Aufmerksamkeit sorgte zugleich, dass Apple weitere hochkarätige Chipspezialisten von Qualcomm, Samsung, IBM, AMD und auch Intel abwarb.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Geschichte des Apple-Tablets

Zum Thema im Web:

Fortune / CNN Money

TheStreet.com

Abbildung: TheCustommac.com

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