Axon Haptic: Das Hackintosh-Tablet
Von Bernd Kling am 13. August 2010
Läuft mit Windows, Linux … und auch Mac OS X
Um auch Apples OS X in den erwählten Kreis der auf einem Tablet lauffähigen Betriebssysteme zu bekommen, hat sich Hersteller Axon Logic einen listigen Umweg einfallen lassen. Er liefert den iPad-Rivalen mit einer EFI-Partition sowie den wesentlichen Komponenten von Darwin aus. Darwin wiederum ist das freie Unix-Betriebssystem von Apple, das zugleich die Open-Source-Grundlage von OS X ist. Laut Axon Logic bedeutet das die „mühelose Installation eines jeden Darwin OS wie Pure Darwin“.
Eine ausdrückliche Empfehlung für die Installation von OS X findet sich nicht, vielmehr der warnende Hinweis: „OS X von Apple Inc. ist ein Darwin-basiertes Betriebssystem, aber ihre EULA verbietet ausdrücklich die Installation von OS X auf jeglicher Hardware, die keine Mac-Hardware ist.“ Womit das geklärt wäre, wenn auch vielleicht noch immer nicht zur vollen Zufriedenheit von Apples klagefreudigen Anwälten.
Weniger aufregend ist die Hardware, die übliche Netbook-Komponenten in ein Tablet packt. Als Prozessor ist Intels Atom N270 mit 1,6 GHz Taktrate verbaut. Das Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung verfügt über eine Diagonale von 10 Zoll sowie eine Auflösung von 1024 x 600 Pixeln. Mit drin sind weiterhin eine Festplatte mit 320 GB, eine Webcam mit 1,3 MP, WLAN, 3G, USB, VGA-Ausgang und eine vom Benutzer austauschbare Batterie. Das alles kommt auf ein Gewicht von 900 Gramm.
Es handelt sich um einen resistiven Touchscreen, für Finger- und Stiftbedienung geeignet. In diesem Fall die bessere Wahl, gibt der Anbieter zu verstehen: Während für die Fingerbedienung mit iOS kapazitiv das Maß der Dinge ist, erfordert ein vollständiges Betriebssystem wie OS X präzisere Eingaben beim Schreiben, Zeichnen und dem präzisen Klick auf diesen einen Pixel. Der Stift wird daher für die ernsthafte Arbeit empfohlen, die Finger tun es für schnelles Websurfen oder Spiele.
Das Hackintosh-Tablet kommt nicht ganz billig mit 800 US-Dollar für die Hardware. Es geht aber auch teurer, wenn es unbedingt ein Tablet mit OS X sein muss. Das Modbook als „offizielle“ Alternative mit einem zum Tablet umgebauten Macbook kommt locker auf den dreifachen Preis.
Abbildung: Axon Logic