Das fliegende Auto hebt ab
Von Bernd Kling am 30. Juni 2010
Ausnahmegenehmigung durch die Luftfahrtbehörde
Das „straßenfähige Luftfahrzeug“, wie es der Hersteller nennt, hat eine behördliche Hürde genommen und scheitert nicht an den unterschiedlichen Regularien für Straßen- und Luftverkehr. Die Bundesluftfahrtbehörde der USA stufte Terrafugia Transition auf Antrag hin als „Leichtes Sportflugzeug“ ein, was auch Hobbypiloten den Abflug ermöglicht nach nur 20 Stunden Flugtraining.
Dafür ist es eigentlich rund 50 kg zu schwer, was sich aber als unvermeidlich erwies, da das Fahrzeug zugleich Sicherheitsvorschriften für die Straße einhalten muss mit Knautschzonen, Airbags und festen Strukturen zum Schutz der Passagiere. Die FAA (Federal Aviation Administration) gab sich sportlich und hob die Gewichtsgrenze für die Einstufung als Sportflugzeug an, die eigentlich bei rund 600 kg liegt.
Wenn es auch noch die Crashtests besteht, kann Terrafugia Transition in Produktion gehen und zu einem Straßenpreis von 200.000 US-Dollar abheben. Das Fahrzeug tankt bleifreies Benzin, kommt als zweisitziger Sportflieger mit ausgeklappten Flügeln auf rund 185 Stundenkilometer und eine Flugreichweite von gut 600 Kilometer. Bei schlechtem Wetter geht die Fahrt über die Autobahn weiter mit bis zu 105 km/h. Über 70 Flieger wurden bereits vorbestellt mit Einlagen auf einem Treuhandkonto.
Terrafugia wurde von flugbegeisterten MIT-Ingenieuren gegründet und arbeitet seit 2006 am kombinierten Fahr- und Fliugzeug. Ein Prototyp absolvierte 28 Testflüge, um das Konzept zu beweisen. Im Sommer will das Unternehmen einen seriennahen Prototyp vorstellen und träumt davon, im vierten Quartal die ersten fliegenden Autos auszuliefern und das Jetsons-Zeitalter einzuläuten.
Abbildung: Terrafugia