Das Wunder von Google Street View: Eine Tote steht wieder auf

Von am 13. August 2010  

Totes Mädchen gespielt

Der Schock erreichte die Bewohner von Worcester mit einem Jahr Verspätung. Über Google Street View entdeckten sie in ihren Straßen einen Köprer, der reglos und mit dem Gesicht nach unten auf dem Pflaster lag. Zwar erregen die öffentlichten Ansichten von Street View in Großbritannien nicht die gleiche hysterische Aufmerksamkeit wie in der deutschen politischen Sommerpause, aber die Nachbarn in einer Straße in Worcester, bekannt durch die gleichnamige Soße, wollten doch genauer wissen, wie ihre 360-Grad-Ansicht im Web ankam. Sie fanden erschreckend, was sie sahen, und wandten sich hilfesuchend an Google und die Lokalzeitung.

Das Mächen lebt. Die 10-jährige Azura Beebeejaun neigt dazu, ihren Freunden Streiche zu spielen wie die, als totes Mädchen am Rand der Straße zu liegen. Die Aufregung durch Street View gefällt ihr erst recht:

„Ich habe gar nichts mitbekommen von dem Google-Street-View-Auto. Ich fiel hin, während ich mit meiner Freundin gespielt habe, und fand es lustig, tot zu spielen.
Gefällt mir, im Internet zu sein. Finde ich ganz lustig und kann gar nicht darauf warten, es in der Schule zu erzählen.“

Ihre in der Jugendarbeit tätige Mutter Saira Beebeejaun ist ähnlich amüsiert über die Aufregung ihrer Nachbarn: „Ich verstehe, wie manche Leute in diesem Bild einen toten Körper zu sehen glauben – ich wünschte nur, sie wäre immer so ruhig.“

Während nach einer dieser höchst seltsamen Umfragen (wonach wurde da eigentlich gefragt?) 16 Prozent deutscher Straßenanwohner beabsichtigen, die Unkenntlichmachung ihres Hauses oder ihrer Wohnung bei Street View zu verlangen, teilen die Beebeejauns nicht diese Absicht. Google Street View bildet das vor einem Jahr aufgenommene Straßenbild unverändert ab. Azura Beebeejaun ist quicklebendig und freut sich darüber.

Screenshot: Chromoid / Google Street View

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