Dell: Zing Player kommt – vielleicht – doch – nicht?
Von Bernd Kling am 11. November 2008
Er wurde als echter Ipod-Rivale erwartet, gleichzeitig sollte Zing als offene Software- und Download-Plattform Apples Itunes-Laden angreifen. Der Kombinationsangriff verspätet sich.
Was bisher geschah: Dell testete seit Anfang des Jahres einen kompakten MP3-Player, basierend auf der Software Zing der gleichlautenden, von Dell übernommenen Firma. Zumindest die Pläne für einen eigenständigen Player scheinen jetzt aufgeschoben oder sogar ausgesetzt zu sein. Dell wird ihn jedenfalls nicht mehr in der kommenden Shopping-Saison bringen, wie das Wall Street Journal von „einer mit der Angelegenheit vertrauten Person“ gehört hat.
Dell reagierte daraufhin im eigenen Kundenblog mit einer noch eindeutigeren Absage: „Es ging nie um einen Musikplayer.“ Was zumindest insoweit stimmt, als er niemals offiziell angekündigt wurde. Nicht an die breite Öffentlichkeit gebracht wurden auch die Abkommen, die Dell bereits mit Musiklabels und Filmstudios getroffen hat.
Alles geht um Zing, sagt Dell. An der Software arbeiten 120 Entwickler unter Leitung des hoch motivierten Tim Bucher. Er ist ein früherer Entwicklungsleiter von Apple, der schon in den 1980ern bei Next mit Steve Jobs zusammenarbeitete. Er gehört zu dessen früheren Weggefährten, die noch eine persönliche Rechnung mit Jobs offen haben. Zing soll nicht sein wie Itunes, sondern als offene Softwareplattform mit den Download-Angeboten verschiedener Anbieter harmonieren – wenn es endlich Zing macht.
(bk)