Der 17-Euro-Computer
Von Bernd Kling am 6. Mai 2011
Alles in einem USB-Stick
Der britische Games-Entwickler David Braben (Rollercoaster Tycoon, Elite, Lost Winds, Kinectimals) ist ein Computerenthusiast geblieben. Er beklagt, dass der Informatik-Unterricht in Schulen heute nur noch ein wenig Textverarbeitung (wie eben früher Maschinenschreiben) und den Umgang mit Powerpoint-Folien beibringt, aber keine grundlegenden Kenntnisse von Hardware und Software. Ein USB-Stick-Computer soll das ändern, der mit 15 Britischen Pfund (knapp 17 Euro) günstig genug zu produzieren ist, um in die Hände eines jeden Schülers zu kommen.
Zusammen mit einigen Kollegen gründete er die Stiftung Raspberry Pi mit ähnlichen Zielen wie One Laptop Per Child (OLPC). Als erstes Projekt steht an, den Niedrigstpreis-Computer Raspberry Pi zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben.
Raspberry Pi ist ein Computer auf einer kleinen Platine, ein Prozessor mit Anschlüssen für USB und HDMI. Es kann auf der einen Seite mit einer Tastatur und auf der anderen Seite mit einem TV-Gerät verbunden werden – oder auch mit einem Touchscreen für ein günstiges Tablet.
Der ARM-Prozessor läuft mit einer Taktrate von 700 MHz. Als Speicher sind 128 MB SDRAM mit an Bord, bei Bedarf zu erweiten durch einen integrierten Slot für SD-Cards. Als Betriebssystem läuft Ubuntu Linux mit Iceweasel, KOffice und Python.
Einen funktionsfähigen Prototyp kann Braben bereits vorführen. Das Team arbeitet jetzt an einem verbesserten und ansehnlicheren Prototyp. Vor allem aber müssen die Entwickler noch beweisen, dass sie Raspberry Pi wirklich zum Preis von 15 Britischen Pfund herstellen können.
Abbildung: Raspberry Pi