Die Bierkrise
Von Ricky R. Rottweiler am 27. Oktober 2008
Die Finanzkrise schlägt auf die reale Wirtschaft durch. Während in Deutschland vor allem die Autohersteller jammern und um staatliche Hilfe betteln, kommt die wahre Schreckensmeldung aus Großbritannien.
Die Pubs auf den Inseln haben 104 Millionen weniger Pints über die Theke geschoben zwischen Juli und September, als sich die Kredite zu verknappen begannen und die Rezessionangst über die Inseln kam. 1,1 Millionen gefüllte Biergläser weniger täglich, rechnet die British Beer and Pub Association (BBPA) vor. Das entspricht einem Rückgang der ausgeschenkten Biermenge um 8,1 Prozent.
Auch Supermärkte und andere Bierabgabestellen waren mit einem Rückgang von 6 Prozent für das Quartal betroffen. BBPA-Sprecher Rob Hayward: „Die beschleunigte Abnahme der Bierumsätze ist ein klares Zeichen für die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage, besorgte Haushalte und geringere Konsumbereitschaft.“
Dieser Trend sei symptomatisch für die Probleme, von denen die breitere Wirtschaft angesteckt werde. Wenig überraschend auch, dass auch die Bierlobby in diesen schwierigen Zeiten nach der Politik ruft. Der Staat möge bitte auf Biersteuern verzichten und nicht so sehr regulieren, wie Alkohol produziert und verkauft wird. Prost!
(rrr)