Die Robot-Heuschrecken kommen
Von Bernd Kling am 25. Mai 2008
Der Mikro-Roboter wiegt federleichte sieben Gramm und überspringt mit 1,4 Metern das 27-fache seiner eigenen Körpergröße. Seine Nachfahren sollen dereinst in Schwärmen dabei sein, wenn es außerirdische Welten zu erforschen gilt.
Schweizer Forscher vom Laboratory of Intelligent Systems an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) haben das springmächtige Ding entwickelt. Es ist nicht der erste springende Roboter, aber er kommt in der Weitsprung-Disziplin zehnmal weiter als seine Vorgänger in Relation zum eigenen Gewicht und der eigenen Größe.
Bild: Alain Herzog / EPFL
Konstruiert wurden die „biomimetischen“ Bots nach dem Vorbild von Insekten wie Flöhen, Heuschrecken, Grashüpfern und Fröschen, die elastische Speichermechanismen nutzen, um die Sprungenergie langsam aufzubauen und schnell zu entladen. Für den Vortrieb sorgt eine winzige Batterie, die bis zu 320 Sprünge in Abständen von drei Sekunden erlaubt.
Sie sollen nicht nur für den Flohzirkus gut sein, sondern sich richtig nützlich machen. Ausgerüstet mit winzigen Sensoren, könnten sie raues, unzugängliches Terrain erforschen oder bei Such- und Rettungseinsätzen helfen. Und EPFL-Professor Dario Floreano sieht noch weit größere Sprünge voraus:
„Diese biomimetische Form des Springens ist einzigartig, denn sie erlaubt es Mikro-Robotern, sich über viele Formen rauen Terrains zu bewegen, auf denen kein anderer Robot gehen oder fahren könnte. Diese kleinen springenden Roboter könnten mit Solarzellen ausgestattet werden, um sich zwischen den Sprüngen nachzuladen. In Schwärmen eingesetzt, könnten sie der intensiveren Erforschung entfernter Regionen der Erde oder auf anderen Planeten dienen.“
(bk)