E-Smart und E-Mercedes ab 2012 in Großserie
Von Robin Lange am 7. Dezember 2008
„Mit neuer Energie ans Ziel“, bewirbt Daimler bereits heute den Smart. Ab 2012 soll es nichts nur E-Smarts, sondern auch Elektroautos der A-Klasse und B-Klasse geben. Schon ab Ende 2009 gehen Kleinserien an den Start.
So gut wie alle Autohersteller reden vom Elektroauto, das hat jedoch viel von Umweltschau und Betatest, wie etwa bei den E-Minis von BMW. Dem Bericht eines Wirtschaftsmagazins zufolge traut sich Daimler schneller aus der Deckung, obwohl noch lange nicht alle Voraussetzungen geklärt sind.
Voraussichtlich gebe es Mercedes-Modelle mit zwei unterschiedlichen elektrischen Antriebsversionen, die voll elektrifizierte und eine mit Range Extender. Beide werden auf Lithium-Ionen-Akkus setzen, doch die zweite soll ihre Reichweite durch einen zusätzlichen kleinen Verbrennungsmotor erhöhen, der die Reichweite verbessert, indem er unterwegs den Akku nachlädt. Das klingt ähnlich wie das, was sich General Motors für den Chevy Volt ausgedacht hat, bei dem aber eine entscheidende Komponente noch nicht bereit ist – die Batterie.
Ein weiteres Problem sind die flächendeckenden Ladestationen, die es noch nicht gibt. Da müsste sich in den nächsten Jahren noch viel tun, vergleichbar dem Großprojekt im US-Staat Hawaii, der seine Inseln mit einem dichten Netz von 70.000 bis 100.000 Lade- und Akkuwechselstationen überziehen will. Hawaii kann dabei seine bevorzugte Lage für erneuerbare Energien ausspielen, um den Saft wirklich umweltverträglich mit Sonne, Wind, Wellen und Geothermie zu erzeugen.
Daimler kündigte an, den Elektro-Smart ab Ende 2009 zunächst in einer Kleinserie vom Band rollen zu lassen, 2010 gefolgt von einer Mercedes-Kleinserie mit Lithium-Ionen-Batterie. Ab 2012 sollen dann die Bänder zur Massenproduktion anlaufen, voraussichtlich im Werk Rastatt. Einige Monate nach dem Smart-EV sollen elektrifizierte Mercedes-Versionen von A-Klasse sowie B-Klasse zu den Händlern rollen.
Wie kommt Daimler so schnell in die Puschen? Die einfache Erklärung: Daimler hat (im Sinne des Wortes) einen Platzvorteil gegenüber anderen Herstellern durch die Sandwich-Bauweise dieser Modelle. Die Bodenkonstruktion nämlich macht es möglich, die voluminösen Akkus im Fahrzeugboden zu verstauen, ohne den Raum für Personen und ihr Gepäck zu reduzieren. Brancheninsider flüstern daher, andere Hersteller hätten bereits größtes Interesse an dieser Fahrzeugplattform gezeigt.
(rl)