Ebay: 3, 2, 1 … wer nimmt Skype?
Von Marcel Bantle am 27. Januar 2009 1 Kommentar
Zu gierig kaufte der Auktionator vor Jahren den Pionier der VoIP-Telefonie für eine drastisch überhöhte Milliardensumme. Jetzt preist Ebay-Boss John Donahoe Skype als das Superschnäppchen, das er lieber heute als morgen losschlagen will, gerne auch mit Verlust.
Gebote in der Gegend von gut drei Milliarden US-Dollar, die Ebay für Skype im Jahr 2005 locker machte, darf er nicht erwarten. Inzwischen gehen Ebays eigene Geschäfte deutlich schlechter, während Skype zwar viele Kunden anzieht, die aber eben lieber kostenlos von PC zu PC im Gespräch sind als richtig Geld zu vertelefonieren. Die bei Firmenübernahmen immer gerne erwähnten Synergien gab es nie zwischen Ebay und Skype, also warum nicht weg damit und die Kasse aufbessern?
Seine dringenden Verkaufsabsichten formulierte Donahoe zwar durch die Blume, aber so deutlich, dass Börse und Wirtschaftspresse es einfach nicht überhören konnten. Er pries Skype als „großartiges, unabhängiges Geschäft“ und machte zugleich deutlich, wie widerwillig man es noch ein kleines Weilchen betreiben wolle:
„Die Synergien zwischen Skype und den anderen Anteilen unseres Portfolios sind minimal. Wir werden das Geschäft weiterhin betreiben, das macht derzeit keine besondere Mühe.“
Nein, zu einem möglichen Verkauf habe er nichts zu sagen. Man lasse es wissen, wenn weitere Ankündigungen zu verlautbaren wären. Er hob noch hervor, dass Skype für 550 Millionen $ Umsätze gut sei und und glänzende operative Gewinne bringe, zudem „jeden Tag wertvoller“ werde.
Hört sich nicht nur marktschreierisch an, sondern verrät vor allem, wie verzweifelt er nach solventen Bietern sucht. Gerüchteweise wird schon länger Google als möglicher künftiger Skype-Besitzer gehandelt, in Frage kämen auch Telekom-Unternehmen.
Teczilla-Tipp für den erfolgreichen Verkauf: In Ebays eigener Auktionsplattform einstellen und das Mindestgebot so niedrig wie möglich halten. Am besten mit einem Dollar anfangen, dann kommt auch bald der Zuschlag für Skype – zum bescheidenen Preis, den es tatsächlich wert ist.
(mb)
Abbildung: Skype
so schlecht, wie es im letzten Satz dargestellt wird ist Skype nun auch wieder nicht. Skype 2 Skype is toll – bringt halt keinen Umsatz. Sollte man vielleicht Werbung integrieren. Aber Skype 2 Festnetz ist mal zb was praktisches. Als meine Freundin auf einem Roadtrip unterwegs war, wars schon praktisch sie um 2 Cent pro Minute anrufen zu können, obwohl sie am anderen Ende der welt war…