Google Cloud Print: Drucken über das Internet

Von am 18. April 2010  

Drucken soll einfacher werden, unabhängig von Computer und Betriebssystem

Schon bei der offiziellen Ankündigung von Chrome OS deutete Google an, sich etwas Besonderes einfallen lassen zu wollen, um anstehende Probleme mit Druckertreibern von vornherein zu vermeiden, nicht den steinigen Weg von Microsoft Windows gehen zu müssen. Die hochfliegende Lösung fand sich in den Wolken, weil Google eben für Cloud Computing steht. Ganz einfach soll es sein, erfordert aber zunächst gewundene Umwege.

Webanwendungen arbeiten mit mobilen Geräten zusammen, mit Android-Smartphones, mit Tablets wie dem Apple iPad (ohne eigene Druckfunktion) und schließlich auch mit Netbooks, die noch in diesem Jahr mit Googles Chrome OS laufen sollen, das ganz auf lokale Anwendungen verzichtet. Es sei unmöglich, Druckertreiber für all diese Kombinationen von Hardware und Betriebssystemen bereitzustellen, argumentiert Google, der gerade Weg führe daher über das Internet und Googles Serverfarmen. Cloud-Dienste sollen den Druckauftrag weiterreichen an jedes gewünschte Gerät, sei es ein dafür vorbereiteter Drucker, ein Notebook oder auch ein PC an einem ganz anderen Ort.

Google veröffentlichte seinen Online-Druckdienst als Open Source im Rahmen der Chromium-Projekte. Er ist noch in der Entwicklung, aber Google hofft auf einen universellen Dienst: „Während wir uns noch in den frühen Tagen dieses Projektes befinden, wollen wir so transparent wie möglich sein, was alle Aspekte unseres Konzeptes angeht. Wir wollen die Community für die richtige Kombination offener Standards engagieren, um Cloud-basiertes Drucken alltäglich zu machen.“

Richtig alltäglich könnte es sein mit Druckern, die „cloud aware“ sind und sich direkt mit dem Dienst in den Wolken verbinden. Es wird aber dauern, bis erste Hersteller Drucker mit nativer Unterstützung für Cloud Print anbieten. Bis dahin braucht es Rechner, die über eine Proxysoftware die Druckaufträge auf einem lokalen Rechner weitergeben, also wie gewohnt mit den eingebundenen Treibern in Windows, Mac OS X oder Linux drucken. Google beabsichtigt, diesen Proxy im Browser Chrome zu integrieren: „Indem sie einfach Google Chrome auf ihrem PC installieren und die Funktion aktivieren (in der Standardeinstellung nicht aktiv) können die Benutzer über Google Cloud Print drucken.“

Wäre es nicht einfacher gewesen, ein gemeinsames Protokoll zu schaffen, das jedes Gerät mit jedem Drucker kommunizieren lässt? fragt der britische Register und gibt die Antwort: „Aber Google mag es, wenn alles durch seine Server geht. Mag das sehr.“

Abbildung: Google

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