Google-Gründer mit Computerbrille gesichtet
Von Bernd Kling am 6. April 2012
„Project Glass“ im Selbstversuch
Sergey Brin interessiert sich weniger als sein Mitgründer Larry Page für die täglichen Geschäfte und mehr für die Zukunft. Er engagiert sich im Labor Google X, das futuristische Produkte entwickelt, etwa selbstfahrende Autos und Brillencomputer für Augmented Reality. Kaum wurde das „Project Glass“ bestätigt, enttarnte er sich selbst als Träger einer Computerbrille mit Android OS.
Bei einem Wohltätigkeits-Essen der Stiftung „Fighting Blindness“ trug er ungetarnte „Google Glasses“. Tech-Blogger Robert Scoble war ebenfalls anwesend, was für ein Zufall, und Brin stellte sich gemeinsamen Fotos. Unübersehbar mit ins Bild kam das durchsichtige Display über seinem rechten Auge, das Informationen in das Sichtfeld einblendet. „Ich sah, wie sein rechter Augapfel ein bläuliches Licht reflektierte“, berichtet der Blogger.
Es gibt offenbar verschiedene Prototypen der Datenbrille, darunter auch Sonnenbrillen und Modelle, die sich über regulären Brillen tragen lassen. Google soll derzeit nur über eine kleine Anzahl von Prototypen verfügen, beginnt aber schon mit öffentlichen Tests. Möglich, dass eine größere Anzahl von ihnen zur Entwicklerkonferenz Google I/O im Juni verfügbar wird.
Von The Verge nach der Veranstaltung abgefangen, erklärte Brin, die Brillen befänden sich noch in einer frühen Prototypen-Phase. Nicht zuletzt müssten sie noch die üblichen Strahlungstests für drahtlos verbundene Geräte durchlaufen. Befürchtungen dürften schon deshalb aufkommen, da in der Computerbrille praktisch die Elektronik eines Smartphones verbaut ist, sie aber wie ein Headset am Kopf getragen wird.
Nicht bestätigen wollte Googles Mitgründer einen früheren Bericht der New York Times, nach dem Googles Computerbrille zum Ende des Jahres in den Markt kommen soll. „Lasst uns Zeit“, sagte Brin dazu nur.
Screenshot: Thomas Hawk / Robert Scoble / Google+