Google kauft Windkraft
Von Bernd Kling am 21. Juli 2010
Mit 114 Megawatt auf dem Weg zum CO2-neutralen Datenzentrum
Google verpflichtete sich bereits 2007 zum klimaneutralen Betrieb der eigenen Datenzentren. Die grundlegenden Strategien dafür waren: Verringerter Energieverbrauch durch bestmögliche Effizienz, Kauf von RECS-Zertifikaten (Renewable Energy Certificate System), Investitionen in erneuerbare Energien und ihre Nutzung. Die Google-Zentrale in Mountain View verfügt über eine der größten Solaranlagen, die Unternehmen für den eigenen Bedarf betreiben.
Mehr Rückenwind in diese Richtung bringt eine jetzt auf 20 Jahre abgeschlossene Vereinbarung mit einer Windfarm im US-Staat Iowa. Ab dem 30 Juli kauft Google 114 Megawatt Windkraft von NextEra Energy, einem Unternehmen, das Google auch zuvor schon durch Investitionen unterstützte. Der Stromkauf erfolgt über Google Energy, einem eigenen Versorgungsunternehmen mit behördlicher Lizenz zum Stromhandel. Laut Google genügen 114 Megawatt, um mehrere Datenzentren mit Strom zu versorgen.
Der saubere Strom kommt nicht direkt in den Datenzentren an, wird vielmehr in das lokale Netz eingespeist. Der Klimanutzen besteht vor allem darin, dass die langjährige Abnahmeverpflichtung dem Betreiber der Windfarm die finanzielle Sicherheit gibt, um an weitere Projekte für saubere Energie zu gehen. Das Unternehmen betreibt Windräder in Iowa, die rund 250.000 Häuser versorgen können. Insgesamt laufen für NextEra Energy 9.000 Windräder in 17 US-Staaten und Kanada.
Mike O’Sullivan von NextEra Energy Resources bedankt sich: „Durch die Unterstützung von Kunden wie Google Energy haben wir unsere Windflotte von weniger als 500 Megawatt vor einem Jahrzehnt auf über 7.600 Megawatt steigern können – heute die größte Flotte in Nordamerika.“
Google wiederum sieht darin auch einen langfristigen finanziellen Nutzen: „Durch den langfristigen Kauf erneuerbarer Energie zu einem festgesetzten Preis schützen wir uns teilweise selbst vor zukünftigen höheren Energiepreisen. Das ist ein Beispiel, in dem der grüne Einkauf auch einen geschäftlichen Sinn ergibt.“
Abbildung: Google-Doodle zum Earth Day