Google Voice bald international?
Von Bernd Kling am 6. November 2009
Googles Universal-Telefondienst ängstigte Apple zu sehr, um ihn als Iphone-App zuzulassen. Ein falsch formatiertes Dokument verriet jetzt Googles Pläne für eine internationale Ausweitung des Dienstes.
Immer und überall unter einer Nummer erreichbar zu sein, auch mit verschiedenen Geräten, das ist der wesentliche Vorzug des Dienstes, der oft vereinfacht nur als IP-Telefonie beschrieben wird. Tatsächlich ist es eine Art umfassender Telefon-Verwaltung, gestartet 2005 als GrandCentral, übernommen von Google im Jahr 2007, um ihn als Google Voice weiterzuentwickeln. Der praktische Dienst, obwohl derzeit nur auf Einladung zu bekommen, gewann in den USA bereits 1,4 Millionen Benutzer, und 570.000 von ihnen setzen ihn laut Google täglich ein.
Google Voice kann mit einer vorhandenen oder mit einer zusätzlichen, von Google vergebenen Nummer genutzt werden, die auf Wunsch alle Geräte gleichzeitig klingeln lässt. Zu den Komfortmerkmalen gehören Voicemail, in Texte umgesetzt und wie E-Mail zu lesen, kostenlose SMS, Konferenzgespräche, günstige internationale Telefonate und mehr.
Die US-Telekomaufsicht FCC hatte Fragen zu diesem Dienst. Googles Antwortschreiben, das eigentlich um geheimhaltungsbedürftige Passagen gekürzt werden sollte, wurde auf der Website der FCC in einer Form veröffentlicht, die alles lesbar machte. Es lag an einer von Google versehentlich falsch formatierten PDF-Datei, wie sich herausstellen sollte, und inzwischen ist nur noch eine bereinigte Version einzusehen. Damit aber waren die Informationen schon draußen, die der Rest der Welt (noch) nicht wissen sollte.
Es sind klare Hinweise für die Absicht, Google Voice weltweit anzubieten. Nach Googles Angaben hat das Unternehmen bereits „Verträge mit einer Anzahl internationaler Diensteanbieter für Verbindungen zu Google Voice“ abgeschlossen. Noch wurde allerdings „keiner der vereinbarten Dienste“ aktiviert, wie das Dokument zugleich verriet.
(bk)
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Abbildung: Google
