HP hat 1,2 Milliarden US-Dollar übrig für Palm
Von Bernd Kling am 29. April 2010
Es geht auch um Tablets und Netbooks: Wie dringend braucht HP WebOS?
Der weltgrößte PC-Hersteller war zwar auch schon als möglicher Palm-Aufkäufer im Gerede, schlägt jetzt aber doch überraschend schnell zu und legt eine substanzielle Summe hin für ein Unternehmen, das beschleunigt Geld verbrennt. Nur um schnell noch auf den Smartphone-Zug zu springen, auf dem schon alle anderen mitfahren?
Es wird Palm stabilisieren, wenn ein Schwergewicht wie HP sich hinter die Produkte und das mobile Betriebssystem WebOS stellt. Käufer wie Netzbetreiber wissen zumindest, dass Palm Pre und Palm Pixi nicht schon morgen die letzten Zeugnisse eines Herstellers sind, der vom Markt gefegt wurde, obwohl er zu Recht als Smartphone-Pionier gilt.
Für HP aber geht es dabei wahrscheinlich vor allem um das Linux-basierte Betriebssystem, das ähnlich wie Android für mehr als das Mobiltelefon gut ist. Es eignet sich ebenso für Tablets und Netbooks, sich entwickelnde Märkte. HP hatte sich bislang selbst ausgebremst, indem es sogar für den angekündigten Slate PC auf Windows 7 setzte. Das Microsoft-OS aber ist dafür eine bei weitem zu schwerfällige Lösung, zudem nicht lauffähig mit den hier üblichen ARM-Prozessoren, die durch ihre bessere Energieeffizienz eine weit bessere Akkulaufzeit garantieren.
Mutmaßungen über Tablet / Netbook mit WebOS gibt es schon länger. Wenn Palm sie bereits entwickelt hat, hätte das Unternehmen sie im Alleingang jedoch nicht mehr in den Markt bringen können. Wie passend WebOS auch für HP Slate ist, deutete bereits öffentlich Todd Bradley an, Vice President bei HP und verantwortlich für die Personal Systems Group. HP wolle stark investieren in WebOS als Plattform für weitere Geräte:
„Palms innovatives Betriebssystem bietet eine ideale Plattform, um HPs mobile Strategie zu erweitern und für eine einzigartige HP-Erfahrung, die sich über zahlreiche mobil verbundene Geräte erstreckt.“