HP Mini wird größer – aber nicht zu groß
Von Bernd Kling am 27. Mai 2009 1 Kommentar
Die neuen Netbooks Mini 110 XP, Mini 110 Mi und Mini 1101 pirschen sich an die Grenzen heran, die Microsoft für den Einsatz mit dem kommenden Windows 7 gesetzt hat. Obwohl HP sie mit Windows XP oder einer Variante von Ubuntu Linux als OS ausstattet.
(Sie sind übrigens nicht alle so schmerzhaft für die Augen wie dieses Designerstück in Blasslila. Weitere Abbildungen beweisen es.)
Das zeigt, wie sich Microsofts gewinnmaximierend berechnete Begrenzungen bereits heute auf die Produktentwicklung der PC-Hersteller auswirken, auch wenn die gleiche Hardware zugleich mit alternativen Betriebssystemen zu bekommen ist. Nach Microsofts Regelwerk gibt es eine Variante von Windows 7, die Netbooks nicht unverhältnismäßig verteuert, ausschließlich für Geräte mit Displaydiagonalen bis zu 10,2 Zoll. Daneben gelten noch weitere Einschränkungen bezüglich Arbeits- und Massenspeicher.
Ubuntu Linux mit Mi
HP setzt in der Linux-Ausführung Mini 110 Mi nicht auf das von Intel und Novell geförderte Moblin, entschied sich vielmehr für Mobile internet (Mi), eine Desktop-Oberfläche, mit der HP auf den Kernel von Ubuntu Linux baut. Das zuerst mit dem HP Mini 1000 präsentierte Mi-Interface ist nicht unähnlich dem eines Smartphones. Es kommt zusammen mit einfachen Apps wie Mail und fällt durch relativ große, anpassbare Symbole für leichte Navigation auf.
Damit nähert sich HP zugleich Googles Android, das andere Hersteller für ihre Netbooks einsetzen wollen. Ubuntu-Entwickler Canonical wiederum arbeitet bereits daran, Android-Apps unter Ubuntu lauffähig zu machen. Möglich machen soll es eine eigene Umgebung für die Ausführung dieser Anwendungen, die für Androids angepasstes Java Runtime Environment (JRE) entwickelt wurden.
HP Mini XP Edition (ab 330 US-Dollar) kommt, wie die Bezeichnung verrät, mit vorinstalliertem Windows XP. Die technischen Daten entsprechen mit Atom N270 / N280, 1 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 32 GB Solid State Drive oder einer Festplatte mit 160 GB dem üblichen Netbook-Standard. Hier muss sich HP offenbar noch an die von Microsoft für XP-Netbooks verfügten Einschränkungen halten.
HP Mini 110 Mi Edition (ab 280 US-Dollar) mit vorinstalliertem Linux ist mit etwas mehr Hardware zu bekommen, nämlich bis zu 2 GB RAM und einer Festplatte mit 250 GB. HP Mini 1101 (ab 330 US-Dollar) erlaubt die Wahl zwischen verschiedenen Windows-Betriebssystem von Windows XP Home über XP Pro bis zu Windows Vista. In den Verkauf kommen sollen die neuen Minis ab Juni.
ARM-Chips für Netbooks?
Als Mini-Extra befähigt ein Multimedia-Chipset von Broadcom das neue Netbook zum Decoding von HD-Videos bis zu 1080p, ohne den Prozessor übermäßig zu belasten.
Für weitere Netbooks zieht HP auch ARM-Prozessoren, wie sie vorwiegend in Smartphones und Handhelds verbaut werden, anstelle von Intels Atom-Chips in Betracht: „Wir sehen uns ARM ernsthaft an. Die Mini-Kategorie ist dicht dran an ARM.“
(bk)
Abbildungen: HP
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Da muss ich jetzt mal ganz einfach sagen, dass ich son außergewöhnliches Design wie oben (und sei es lila) viel interessanter finde als dieses standard notebook schwarzgrau