IBM entwickelt Akkus für das Elektroauto
Von Robin Lange am 25. Juni 2009 1 Kommentar
Ein von IBM geführtes Konsortium arbeitet an einer „radikal neuen Akkutechnologie“. Eine Kombination von Lithium und Sauerstoff könnte Elektroautos mit einer einzigen Ladung 500 bis 800 km weit rollen lassen. Erfahrungen der Halbleiterindustrie mit Nanostrukturen sollen helfen.
Um den Faktor 10 wird sich die Leistung wiederaufladbarer Batterien verbessern, wenn es nach dem Unternehmen geht, das einst als Büromaschinenhersteller an den Start ging. Der Zukunftsmarkt der Elektrofahrzeuge lockt IBM ebenso wie zahlreiche andere Firmen.
Aktiv ins Akkugeschäft mischen will sich auch General Electric. GE investiert 150 Millionen US-Dollar über fünf Jahre hinweg, um massive Batterien für den Einsatz in Bahnverkehr und Energieversorgungsnetzen zu entwickeln. Daneben investierte General Electric in das Startup A123, das Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge herstellt.
Das Engagement von IBM entstand aus der eigenen Nanotechnik-Forschung und einem Programm für „grüne Innovationen“. IBM setzt dabei auf eine Lithium-Luft-Technologie, um die Einschränkungen der Lithium-Ionen-Akkus zu vermeiden, die sich überhitzen und entflammen können. Als vielversprechendste Alternative erwies sich die Lithium-Luft-Batterie. Sie kann mehr volumenbezogene Leistung speichern, da Sauerstoff als wichtiger Bestandteil der chemischen Reaktion aus der Umgebungsluft zu beziehen ist und nicht bereits in der Batterie enthalten sein muss.
Erfahrungen mit Nanostrukturen
Nutzen möchte IBM die Erfahrungen der Halbleiterindustrie mit Nanostrukturen, um den Sauerstoff gleichmäßig durch die Batteriezellen zu leiten. Mit Supercomputing wollen die Forscher die Modelltechniken berechnen, um einzelne Atome durch die Membranen zu bewegen.
Weitere Hersteller wie Toyota sind ebenfalls am Start. Auch Toyota hält die Lithium-Luft-Batterie für relativ erfolgversprechend. Ein ähnliches Potenzial für den Durchbruch haben wenige andere Technologien, darunter Lithium-Schwefel.
Andy Grove, Mitbegründer und früherer Chairman von Intel, empfahl seinem Unternehmen ebenfalls ein massives Engagement in Sachen Akku: „Wir haben die Kontrolle über die Akkutechnik in den 1970ern verloren. Die Akkutechnik wird die Zukunft bestimmen. Wenn wir nicht schnell handeln, geht sie nach China und Japan.“
Das Rennen um die Akkutechnik für die Elektromobilität von morgen hat begonnen. Bekommen das auch deutsche Traditionsunternehmen und Batteriehersteller mit? Noch vor einem halben Jahr forderte der Fahrzeugchef von Bosch ernsthaft, weniger über Elektroautos zu reden, weil es doch dem Markt von heute schade. Hallo, Bosch?
(rl)
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Zum Thema im Web:
Abbildung: EPSRC
Hallo!
Es ist einfach beschämend was der Fahrzeugchef von Bosch da von sich gab.Es geht um die Zukunft dieses Planeten und nicht nur um kurzzeitiges
Gewinnstreben.Einfach erbärmlich das die Menschheit nicht durchdacht
und weitsichtig handeln kann das wir die Erde nicht weiter schädigen.
Der Verbrennungsmotor hat nun mal keine Zukunft.