Intel bringt MeeGo aufs Tablet
Von Bernd Kling am 3. Juni 2010
Intel und Nokia arbeiten am Microsoft-freien Tablet-PC
Selbst Microsofts kommendes Smartphone-OS Windows Phone 7 hält Intel noch für zu stromhungrig („es braucht zu viel Energie“). Das spricht erst recht gegen das schwerfällige Desktop-Betriebssystem Windows 7 auf einem Tablet-PC. In einer strategischen Kooperation mit Nokia positioniert daher Intel MeeGo gegen Microsofts nachlaufende Betriebssysteme.
MeeGo basiert auf dem besser skalierbaren Open-Source-Betriebssystem Linux und kommt aus den Entwicklungslinien von Intels Moblin und Nokias Maemo, die jeweils für Netbooks und Smartphones entwickelt wurden. Ähnlich wie Googles Android OS soll sich MeeGo als Betriebssystem für eine breite Palette von Geräten eignen und App-Entwickler locken. Neben Hardwareherstellern wie Acer und Asus ist Novell dabei mit der Linux-Edition Suse MeeGo, die auf MeeGo 1.0 basiert und vorinstalliert auf einer Vielzahl von Netbooks und weiteren Geräten zu erwarten ist.
Zur Computex zeigte Intel MeeGo auf einem Tablet mit 10 Zoll Diagonale und Atom-Prozessor der Moorestown-Plattform mit 1,5 GHz Taktrate. Intel-VP David Perlmutter ließ sich nicht nehmen, die Multitouch-Funktionalität mit bis zu fünf Fingern vorzuführen.
Während das Betriebssystem identisch ist mit der Netbook-Version von MeeGo, tritt die Bedienoberfläche ganz anders in Erscheinung mit verschiedenen Modi. Im simple mode präsentiert sie sich als einfaches Raster mit Anwendungen, während der panel mode sich als Serie beweglicher vertikaler Felder darstellt, die vielseitig anpassbar sind durch den Benutzer.
So durchdacht und flüssig es auf dem Referenzdesign wirkt, Intel bezeichnet es noch als Pre-Alpha. Erste Geräte sind Anfang 2011 zu erwarten.