Intel-Nokia-Pakt: Neue Chips und mehr

Von am 23. Juni 2009  

intel-chipsetDie langfristige strategische Zusammenarbeit der beiden Unternehmen geht weiter, als viele Vorausberichte zu spekulieren wagten. Es geht um neue Chips und Chipsets und eine mobile Plattform jenseits der Smartphones, Netbooks und Notebooks von heute. Die neue Mobilität beflügeln sollen die Linux-Projekte Moblin und Maemo.

Internet, Mobiltelefone und Computer werden sich vereinigen, deklamieren Chipzilla und die Finnen, klare Marktführer ihrer Bereiche. Sie wollen zusammenarbeiten, um eine neue Klasse mobiler Computing-Geräte und Chipsets zu entwickeln, die auf der Intel-Architektur beruhen. Immer mobil soll es sein, daher erwirbt Intel die Lizenz zur Nutzung von Nokias HSPA-Modem-Technologien in künftigen Produkten.

Anand Chandrasekher, bei Intel verantwortlich für die Ultra Mobility Group:

„Nur die Konvergenz von Internet und Mobilität setzt dem Team Grenzen. Ich kann mir die Innovation nur vorstellen, die aus unserer einzigartigen Beziehung mit Nokia kommt. Die Möglichkeiten sind endlos.“

Moblin, Maemo, Mozilla

Diese Absichtserklärung dürfte für anhaltenden Schrecken bei den Entwicklern und Herstellern mobiler Prozessoren und Modem-Chips sorgen. Noch härter wird es den CEO einer Softwarefirma treffen, deren Windows-Betriebssysteme bislang den Markt dominieren.

Die Zusammenarbeit zwischen Intel und Nokia betrifft nicht nur Hardware, sondern auch Software. Die erwünschten Betriebssysteme für die künftigen mobilen Geräte basieren auf Linux. Für Aufsehen hatte eben erst Intels Übernahme von Wind River gesorgt, unter anderem spezialisiert auf Linux-Betriebssysteme für Embedded Systems.

Intel wie Nokia koordinieren und verstärken ihre Aktivitäten für Open-Source-Software, um gemeinsame Technologien für die Moblin- und Maemo-Plattformen zu entwickeln. Als quelloffene Schlüsseltechnologien für das mobile Computing nennen sie unter anderem Mozilla, Ofono, ConnMan, X.org, BlueZ, D-BUS, Tracker, GStreamer und Pulse-Audio. Mehr mobiles Internet und Grafik und Multimedia sollen sie den Betriebssystemen auf Linux-Basis bringen.

Das Ziel ist die Entwicklung einer großen Anzahl von PC-kompatiblen Anwendungen „aus dem Regal“ für die ganze Palette mobiler Geräte. Das von Intel geförderte Moblin-Linux soll das Betriebssystem für MIDs, Netbooks, Nettops, Embedded Systems sowie Infotainment-Systeme in Fahrzeugen sein.

Maemo, von Nokia in Zusammenarbeit mit Open-Source-Projekten entwickelt, ist als Betriebssystem von Internet Tablets wie Nokia N810 bekannt. Vieles spricht dafür, dass es Symbian als OS für Nokias High-End-Geräte ablösen wird.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

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Intel und Novell puschen Moblin für Netbooks

Moblin 2: Intels Geheimwaffe für Netbooks

Zum Thema im Web:

Business Wire

Abbildung: Swaaye / CC

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