Intel und Novell puschen Moblin für Netbooks
Von Bernd Kling am 8. Mai 2009
Die extrem schnell bootende Linux-Variante Moblin könnte sich als der Angstgegner für Windows 7 erweisen. Novell und Intel wollen die Netbook-Hersteller in enger Zusammenarbeit zum Umstieg auf Moblin bewegen.
Intel rief das Moblin-Projekt bereits 2007 ins Leben und förderte es intensiv, bevor es an die Linux Foundation übergeben wurde. Das voll auf Geschwindigkeit getrimmte Linux eignet sich besonders für Mobile Internet Devices (MIDs) und PCs mit Intels Atom-Prozessoren, wie sie in fast allen Netbooks und Nettops verbaut werden. Diesen Wachstumsmarkt konnte Microsoft bislang nur mit erheblichen Klimmzügen und verbilligtem Windows XP, nicht aber mit Vista bedienen. Die Moblin-Offensive könnte nun Microsofts Versuche unterlaufen, mit Windows 7 Fuß zu fassen im Wachstumsmarkt der Netbooks.
Intel und Novell vereinbarten einen Aktionsplan, um OEM- und ODM-Hersteller für Moblin als Betriebssystem zu begeistern. Novell kündigte dabei ein eigenes, auf Moblin basierendes OS für Netbooks an. Die Moblin-Offensive will Novell mit den Novell Open Labs verstärken, einem Entwicklungszentrum in Taiwan, ganz nahe den führenden Netbook-Herstellern.
Moblin baut auf die Plattform Gnome Mobile, erweitert durch Open-Source-Beiträge Intels und Optimierungen für die Atom-Prozessoren
Novell beteiligt sich darüber hinaus mit Intel und dem Taiwan Institute for Information Industry am Taiwan Moblin Enabling Center (MEC), das die Moblin-Kompatibilität neu entwickelter Geräte sichern soll. Vor allem mit hohen Wachstumserwartungen begründet Novell-President und CEO Ron Hovsepian das verstärkte Moblin-Engagement:
„Das Auftauchen von mobilen Computing-Plattformen wie Netbooks zeigt bedeutsame Wachstumschancen. Wir glauben, dass Moblin-basierte Novell-Software auf Intel-basierten Plattformen den OEMs und ODMs außergewöhnliche Lösungen bietet, um auf solchen Geräten eine volle Interneterfahrung zu bieten.“
(bk)
Abbildungen: Moblin.org
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