Intel: Tablets keine Gefahr für den PC
Von Bernd Kling am 12. Mai 2010 1 Kommentar
Der Chipdominator träumt von doppelten Zuwachsraten – und macht sich keine großen Gedanken über Tablets und die Prozessoren der ARM-Architektur
In Tech-Sites wie Register und Inquirer lief Intel lange unter dem Namen Chipzilla. Gilt nicht mehr, wenn es nach Intel-Chef Paul Otellini geht, der bei einem Treffen mit Investoren und Analysten empfahl: “Sehen Sie uns nicht mehr als ein Chip-Unternehmen. Wir sind ein Computing-Unternehmen.â€
Es gehe nicht mehr nur um das Silizium, sondern auch um Plattformen, Software und Dienste. Intel liefere Computing-Lösungen, 22 Prozent der Mitarbeiter entwickelten Software: “Es ist ein großer und wachsender Teil des Unternehmens, der in den nächsten fünf Jahren jährlich um ein Prozent der Mitarbeiter wachsen wird.â€
Die Prozessoren der ARM-Architektur, entwickelt vom gleichnamigen britischen Unternehmen, breiten sich von Smartphones in die Wachstumsmärkte Tablets und Netbooks aus – Intel sieht es nicht als Bedrohung. Nach Otellini addieren sich Tablets wie Netbooks zum PC-Markt, nehmen ihm keine Anteile weg: “Sie sind langfristig vermutlich gut für Intel. und ich glaube nicht, dass sie anderen Geräten Marktanteile abnehmen.â€
Gegen die neuen Markttrends stellte Intels CEO beeindruckende Zahlen: Über eine Million PCs kommen täglich in den Markt. Allein im ersten Quartal 2010 lieferte Intel 3,3 Milliarden Prozessorkerne aus, natürlich mit steigender Tendenz: “Die beliebteste Architektur der Welt wird täglich noch beliebter. Wir sind immer noch die einzige Architektur, die Rückwärts- wie Vorwärtskompatibilität mit Software und 14 Millionen Entwicklern bietet.â€
Für noch mehr zukunftiges Wachstum sorge insbesondere das Internet, nicht zuletzt durch die zunehmende Übertragung von Videos. Er nannte die jährlichen Wachstumsraten von China (â€die Mutter aller Märkte†mit 29 Prozent), Indien mit 23 Prozent und Brasilien mit 14 Prozent. Als weiteren Wachstumsmarkt pries er eine neue Generation “smarter TV-Geräteâ€, die nicht mehr ohne Intel-Chips auskommen.
Aus all dem leitete Otellini seine gewohnt optimistischen Vorhersagen für Intel ab. Er versprach für die nächsten fünf Jahre doppelte Wachstumsraten für Umsatz wie Gewinn.
Abbildung: John Koetsier / CC (Intel-Zentrale in Santa Clara, Kalifornien)
„Wir sind immer noch die einzige Architektur, die Rückwärts- wie Vorwärtskompatibilität mit Software und 14 Millionen Entwicklern bietet.“
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