Microsoft: Android verletzt unsere Patente
Von Bernd Kling am 28. April 2010
Die FUD-Company gibt einen Warnschuss ab
Wie schon immer, wenn es um ein Linux-basiertes Betriebssystem geht, nennt Microsoft keine Einzelheiten zu den erhobenen Vorwürfen. Das Unternehmen lässt nur wissen, es handle sich um breite Verstöße, die von der Bedienoberfläche bis zum darunterliegenden Betriebssystem reichen.
Mit HTC zeigt Microsoft einen zahlenden Kunden vor, der das eingesehen habe. Nach einer Presseerklärung, die allerdings das Android OS nicht einmal erwähnt, erhält Microsoft Lizenzgebühren von HTC. Wie die intime Microsoft-Kennerin Ina Fried in Erfahrung bringen durfte, sollen davon alle HTC-Smartphones betroffen sein, die mit Android laufen, darunter auch das von Google selbst direkt verkaufte Nexus One.
HTC könnte den Deal eingegangen sein, um eine noch unübersichtlichere Gefechtslage zu vermeiden, da schon Apple mit drohenden Patentklagen auf der Matte steht. Zum anderen arbeitet HTC schon lange intensiv mit Microsoft zusammen und will sich auch mit Smartphones mit Windows Phone 7 engagieren. Offen ist die Frage, ob die Vereinbarung für HTC sogar nützlich sein könnte, um die Ansprüche Apples abzuwehren.
Die tieferliegende Bedeutung ist die von Microsoft beabsichtigte Verunsicherung anderer Hersteller, wie schon zuvor von Steve Ballmer mit vagen patentrechtlichen, aber nie spezifizierten Drohungen gegen das freie Betriebssystem Linux geübt. Microsoft konnte bereits Lizenzvereinbarungen mit einzelnen Geräteherstellern durchdrücken, die Linux einsetzen, darunter mit dem Navigationsspezialisten TomTom.