Microsoft rät von Vista ab – und Windows 7 verteuert sich
Von Bernd Kling am 18. Mai 2009 2 Kommentare
Windows 7 kommt teuer, schlägt ein PC-Hersteller Alarm. Nachdem Windows 7 erfüllen soll, was Vista versprach, sei ein deutlicher Preisaufschlag zu erwarten.
Selbst Microsoft rät inzwischen von dem einst so lautstark beworbenen Windows Vista ab. Von dem die Microsoft-Getreuen noch im letzten Jahr behaupteten, so schlecht sei es gar nicht, habe vielmehr nur ein kleines Imageproblem.
In seiner Keynote zur TechEd 2009 empfahl Microsofts Senior Vice President Bill Veghte inzwischen den Unternehmenskunden, Vista lieber zu überspringen, sofern sie es nicht schon einsetzten:
„Wenn Sie schon dabei sind, Windows Vista einzusetzen … können Sie das nutzen. Aber wenn Sie gerade Vista zu testen beginnen, dann würde ich mit dem Testen umstellen auf Windows 7 Release Candidate und das auch in Zukunft benutzen.“
Geleakte Verkaufspackungen von Windows 7: Echt oder Fake?
Eine gar nicht mehr so erstaunliche Äußerung, findet nun sogar der besonders Microsoft-nahe Schreiber Paul Thurrott, bekannt durch vermutlich weniger erfolgreiche Bücher über Windows Vista.
Teurer als Vista und XP
Microsoft bleibt sicher nichts anderes übrig, als auf Windows 7 zu setzen, scheint aber darüber hinaus durch das Vista-Desaster entgangene Einnahmen ausgleichen zu wollen. So sehr, dass der Preis Anwender abschrecken könnte, wie ein Marketing-Manager Dells befürchtet. Windows 7 sei Vista zweifellos in jeder Hinsicht überlegen, aber in diesen schweren Zeiten spiele der Preis eben auch eine Rolle:
„Ich denke, es ist naiv zu glauben, man könne in diesen schwierigen wirtschaftlichen Zeiten die durchschnittlichen Verkaufspreise erhöhen und dann immer noch eine starke Zunahme erwarten, statt die Preise zu halten oder sie gar zu senken. Ich kann verraten, dass die Lizenzenstufen die Ladenpreise teurer machen, als sie es für Vista waren.“
Seinen Angaben zufolge werden die durchschnittlichen Verkaufspreise verschiedener Versionen von Windows 7 „teurer als zuvor für Vista und XP“. Im Business-Markt komme Windows 7 Professional teurer als Windows Vista Business, die durch Professional ersetzte Version.
Der für Dells Business-Produkte verantwortliche Darrel Ward warnte davon, Schulen und Behörden könnten sich die zusätzlichen Kosten nicht leisten, während kleinere Firmen den Umstieg aufschieben müssten. Aber auch Dells Unternehmenskunden seien früher oder später zum Umstieg gezwungen: „XP kann nicht ewig leben.“
(bk)
Abbildung: CentrumXP
Zum Thema bei TecZilla:
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Unternehmen zögern auch bei Windows 7
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Microsoft verkrüppelt Windows 7 „Starter“
Zum Thema im Web:
„Windows 7 sei Vista zweifellos in jeder Hinsicht überlegen“
Etwas reichlich euphorisch, diese Aussage!
Fakt ist: 7 ist in einigen Punkte wirklich ein verbessertes Vista – aber es ist immernoch ein Vista!!
Kann mich nur Anno anschließen.
Zudem kann ich Vista in der aktuellen Version nur empfehlen. Weiß immernoch nicht was die Unternehmen zu Windows7 treiben soll.
Die Vista Lizensen werden doch mit der Markteinführung von W7 sicher heruntergesetzt.
Na hoffentlich verkalkuliert sich da MSFT nicht.