Microsoft wird touchy
Von Bernd Kling am 15. Februar 2009
Cool wollten sie schon immer sein, jetzt ist Touch angesagt. Für Zune, Windows Mobile, Windows 7 und alles andere, was von Microsoft noch zu erwarten ist.
Mehr darüber hat Robbie Bach verraten, Chef von Microsofts Abteilung für Unterhaltung und die Geräte, der Microsoft Entertainment and Devices Division. Ausgerechnet die wird gerade ziemlich dezimiert. Das Team für Zune und digitale Musik sieht sogar einer Zerlegung in zwei Teile entgegen, die einen zuständig für Software und Services, die anderen für Hardware. Zune als Service soll über den Medienplayer Zune hinausgehen, ließ Microsoft dazu verlauten, also vermutlich auch in Geräte mit Windows Mobile einfließen, die von anderen Herstellern kommen. Was immer das für die Zukunft des Gadgets Zune bedeutet.
Nein, das bedeutet nicht das Ende von Zune als Hardware, orakelt Enrique Rodriguez, nunmehr zuständig für Zune als Software plus Services. Weil es das „eine vertikale Gerät“ sei, über das man die volle Kontrolle habe. Aber es gehe darum, „den Dienst in jedes Gerät zu bringen“. Hört sich das an wie ein Plan?
Robbie Bach wiederum hält die Fahne hoch, was „Touch, Telefonie, Kameras und alles in dieser Richtung“ angeht. Es werde an allen möglichen Stellen auftauchen, nicht nur in seiner Abteilung, sondern querbeet durch alles, was von Microsoft kommt. Diese so erhellende wie ausweichende Antwort gab er auf die konkrete Frage, ob es einen Zune mit Touchscreen geben werde, und elaborierte weiter:
„Also, unabhängig von spezifischen Plänen für ein spezifisches Produkt sollten Sie annehmen, dass all das in den Produkten auftauchen wird, die von uns kommen. Lassen wir mal Zeitpläne und all das beiseite, es ist einfach ein gewaltiger Trend. Und wenn Sie mit etwas wie Touch oder Telefonie umgehen müssen, dann fragen Sie sich, warum Sie es zuvor gemacht haben wie schon immer. Ich glaube daher, dass es ein starker Trend sein wird.“
Touch und Telefonie, ist das nicht genau das, was Apple mit dem Iphone voraus hat? Richtig, Microsofts Entertainment-Boss hat auch noch was zu Microsofts geplanter eigener Ladenkette zu sagen. Hat natürlich auch nicht viel mit Apple und den Apple Stores zu tun:
„Apples ging es als Vertrieb an. Die Leute vergessen gerne, dass sie ihre Läden aufmachten, das ist schon eine Weile her, da hatten sie keinen Vertrieb für ihre Macintoshes, daher haben sie ihren eigenen Vertrieb begründet.
Wir haben reichlich Vertrieb. Diese Läden dienen uns dazu, eine Verbindung zu unseren Kunden aufzubauen, unsere Markenpräsenz aufzubauen, uns zu öffnen und zu verstehen, was funktioniert und was die Verkaufserfahrung besser gestaltet.“
Sie haben es nicht verstanden. Echt rührend, um nicht zu sagen touchy.
(bk)
Abbildung: Eyeliam / Creative Commons