Microsofts Tanz um Windows 7 Starter

Von am 25. Mai 2009  

windows-7-starter-desktopDie Starter Edition für Netbooks soll nun doch nicht mehr auf drei gleichzeitig laufende Programme beschränkt sein. Der Desktop könnte allerdings unveränderlich bleiben – und Starter gibt es nur für deutlich eingeschränkte Hardware.

Um den Netbook-Markt nicht aufgeben zu müssen und Windows XP endlich in den verdienten Ruhestand zu schicken, ließ sich Microsoft eine Starter Edition des kommenden Betriebssystems einfallen. Zunächst war eine absurd klingende Einschränkung auf drei gleichzeitig laufende Programme angesagt. Diese Lachnummer ist jetzt offenbar vom Desktop, wie der Microsoft-nahe Windows-Blogger Paul Thurrott verraten durfte. Selbst er hält allerdings „die bizarre Unmöglichkeit, den Desktop-Hintergrund zu ändern“ für ein noch größeres Problem als die Beschränkung auf drei Anwendungen. Das erscheint bei diesem tristen Design (siehe Abbildung) sogar nachvollziehbar. Ob diese künstliche Barriere auch noch fallen könnte, ist unklar.

In jedem Fall dürfte Windows 7 Starter nur bei den OEM-Herstellern von Netbooks zwecks Vorinstallation ankommen. Sie erhalten es voraussichtlich zum Sonderpreis von 15 US-Dollar, damit sie nicht etwa in Versuchung kommen, Windows ganz zu vergessen zugunsten maßgeschneiderter Netbook-Alternativen wie dem von Intel geförderten Moblin oder Ubuntu Netbook Remix.

Zudem gelten wie schon bei Windows XP für Netbooks Einschränkungen für die Hardware, für die Starter ausschließlich abgegeben wird. Die mutmaßlichen Maximal-Spezifikationen wurden bereits von TechArp enthüllt, einer in dieser Hinsicht schon immer gut informierten Enthusiasten-Site:

– Bildschirmdiagonale nicht über 10,2 Zoll
– maximal 1 GB Arbeitsspeicher
– Festplatte bis 250 GB oder Solid State Drive bis 64 GB
– Single-Core-Prozessoren mit einer Taktrate von nicht mehr als 2 GHz
– Prozessoren dürfen ein TDP von 15 W nicht überschreiten

Das definiert genau die Kleinstrechner mit Intels Atom-Chips, die als Netbooks millionenfach verkauft wurden und noch immer den höchsten Umsatzzuwachs erwarten lassen. Ein Markt, der Microsoft zu ungewohnten Verrenkungen und Klimmzügen zwingt. Die Einschränkungen für die Hardware sind leicht angehoben gegenüber denen, die Microsoft für Netbooks mit Windows XP verfügt hatte. Sie sind dennoch geeignet, die weitere Entwicklung dieses dynamischen Marktes zu bremsen. Und wann fällt der Zwang zum Einheits-Desktop?

(bk)

Abbildung: Windows 7 Starter, Ausschnitt des Desktops

Zum Thema bei TecZilla:

Intel und Novell puschen Moblin für Netbooks

Microsoft verkrüppelt Windows 7 „Starter“

Microsoft erobert die Netbooks – nicht

Unternehmen zögern auch bei Windows 7

Moblin 2: Intels Geheimwaffe für Netbooks

Bestätigt: Windows 7 in 6 Variationen

Zum Thema im Web:

TechArp

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