Mobilfunkanbieter: Smartphones statt Kreditkarten
Von Bernd Kling am 2. August 2010
Ein Plan, um Visa und MasterCard überflüssig zu machen
Mit AT&T und Verizon Wireless sind die führenden Netzbetreiber in den USA ebenso dabei wie T-Mobile USA. Sie planen ein Unternehmen, um Kreditkarten und Kundenkarten durch Smartphones zu ersetzen. Das berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg und beruft sich auf „drei Personen mit unmittelbarer Kenntnis des Plans“.
Die Mobilfunkpartner wollen ein Testsystem in Atlanta und drei anderen US-Städten installieren, das die Verbraucher per Mobilfunk über ein Smartphone bezahlen lässt. Sie arbeiten vermutlich mit Discover Financial Services sowie Barclays Plc als Finanzdienstleister zusammen und suchen bereits nach einem CEO für das Unternehmen.
Verläuft der Test erfolgreich, ist neuer Wettbewerb in einem Milliardenmarkt zu erwarten, den sich Visa und MasterCard weitgehend teilen. Ähnliche Dienste liefen bereits in Japan, Großbritannien und der Türkei an. Die Netzbetreiber bringen ihre langjährigen Erfahrungen in der Gebührenabrechnung ein. Beim Einzelhandel, der seit Jahren gegen die von Visa und MasterCard erhobenen hohen Transaktionsgebühren kämpft, dürfen sie mit offenen Türen rechnen. Branchenanalyst Richard Crone erwartet nicht weniger als eine Umwälzung:
„Ein Mobiltelefon ist online. Die Interaktivität in Echtzeit verändert die Kundenbeziehung. Eine Karte ist dumm.“