Neues iPhone im September, "dünner und leichter" als iPhone 4
Von Bernd Kling am 7. Juli 2011
Gerüchte gehen in die Zielgerade
Nachdem Apple den Sommertermin versäumte und auch zur WWDC im Juni nicht über ein neues iPhone reden wollte, kamen noch mehr und widersprüchliche Gerüchte dazu in Umlauf. Sie konkretisieren sich jetzt mit einem Bericht des Wall Street Journal über die von Apple geplante Markteinführung des neuen iPhones bis Ende September. Die Zeitung beruft sich auf „Personen, die mit der Situation vertraut sind“.
Während anderweitig von einem „radikal neuen Gehäusedesign“ phantasiert wurde, ist das neue iPhone diesen Quellen zufolge als sehr ähnlich zum gegenwärtigen iPhone 4 zu erwarten. Es soll allerdings dem anhaltenden Trend folgen, noch dünner und leichter zu sein, während es mit einer verbesserten 8-Megapixel-Kamera ausgestattet ist. Im Innenleben ersetzt Apple angeblich die Chips von Infineon Technologies AG durch Funkchips von Qualcomm.
Eine Sprecherin von Apple, das überrascht niemanden, verweigerte auch zu diesem Bericht jeden Kommentar. Apples Ankündigung, die nächste Version des Betriebssystems iOS im Herbst zu veröffentlichen, spricht dennoch klar für die gleichzeitige Markteinführung eines neuen Smartphone-Modells. Unklar ist allerdings weiterhin die Namensgebung, nach wie vor sind iPhone 5 und iPhone 4s im Rennen.
Nach der Quellenlage des WSJ wollte Apple tatsächlich das nächste iPhone wie üblich schon in diesem Sommer präsentieren, musste aber darauf verzichten, da das Gerät noch nicht fertig war. Selbst eine weitere Verzögerung sei nicht ausgeschlossen, sofern Auftragshersteller Foxconn die relativ hohe Ausfallrate bei der Produktion nicht in den Griff bekomme.
Foxconn-Gründer Terry Gou klagte bereits im letzten Monat öffentlich über die nicht zufriedenstellende Produktionsausbeute: „Die Touchscreen-Geräte sind so dünn. Es ist wirklich schwierig, so viele Komponenten in den iPhones und iPads zu verbauen. Wir hoffen, die Produktionsergebnisse und die Stückzahlen in der zweiten Jahreshälfte verbessern zu können, was wiederum unsere Gewinnspanne verbessert.“
Diese Herstellungsprobleme sprechen ebenfalls gegen einen völlig neuen Formfaktor. Selbst eine noch dünnere und leichtere Variante erscheint nicht risikolos, zumal Apple mehreren Berichten zufolge noch erheblich höhere Stückzahlen vermarkten will. Vom nächsten iPhone will Apple noch vor Jahresende 25 Millionen Stück absetzen, zitiert das Journal den „Mitarbeiter eines Apple-Zulieferers“. Laut Digitimes bekam Pegatron als weiterer Herstellungspartner einen Auftrag über 15 Millionen iPhones der nächsten Generation.
Größere Überraschungen bei der iPhone-Hardware soll es erst im nächsten Jahr geben, verraten uns die „Personen, die über Apples Pläne unterrichtet wurden“. Apple experimentiert demnach mit neuen Features wie etwa einer neuen Methode, um das Mobiltelefon zu laden. Das Unternehmen arbeite zugleich an einem preisgünstigeren Smartphone mit einem Display, das von einem Rand zum anderen reicht.
Abbildung: Geek Culture / Joy of Tech