Noch eine Suchmaschine: Microsoft kommt mit Kumo

Von am 20. Mai 2009 1 Kommentar 

kumoEs gibt nicht nur Google und Wolfram Alpha, Microsoft hat auch noch eine eigene Suchmaschine? Voraussichtlich ab nächste Woche sogar eine ganz neue, die unter dem Codenamen Kumo entwickelt wurde. Yahoo bläst ebenfalls zur Aufholjagd.

Im letzten Monat gingen in den USA 64,2 Prozent der Suchanfragen über Google, 20,4 Prozent über Yahoo und und 8,2 Prozent über Microsofts Suche, die derzeit auf den Namen Live hört und diverse verschämte Umbenennungen hinter sich hat.

Suchdominator Google schob sich im April sogar noch um einen halben Prozentpunkt weiter nach vorn. Sowohl Yahoo als auch Microsoft wollen dennoch nicht aufgeben, besser noch aufholen. Sie sind fiebrig dabei, ihre Suchmaschinen zu tunen oder völlig zu erneuern.

Codename Kumo

Microsoft jagt immer noch einer Partnerschaft mit Yahoo hinterher, möchte angeblich noch immer Yahoos Techniken für die Suche und die suchbegleitende Werbung übernehmen. Das berichtet zumindest das Wall Street Journal, das aber zugleich die Vorstellung einer neuen Suchmaschine Microsofts meldet. Das neue Suchwunder soll nächste Woche während der Technologiekonferenz D: All Things Digital vorgestellt werden. Zu hören ist außerdem von einer aufwändigen Werbekampagne, mit der Microsoft die neue Suchmaschine popularisieren will.

Schon seit Monaten kam herum, dass Microsofts Mitarbeiter intern den Prototyp der neuen Suchmaschine testen, die unter dem Codenamen Kumo entwickelt wurde. Ähnlich wie Yahoo will Microsoft die Suchergebnisse besser sortieren und nützlicher machen, die Mühe des Suchens damit deutlich verringern. Als Beispiel gilt die Suche nach einem bestimmten Automodell, deren Ergebnisse unterteilt werden in brauchbare Kategorien wie Ersatzteile, Angebotslisten mit Gebrauchtwagen, Online-Foren zum Thema und Videos über das Fahrzeug.

kumo

Viel besser als Googeln soll das sein, hält Microsoft die Fahne hoch. 40 Prozent aller Suchanfragen blieben unbeantwortet und 46 Prozent aller Suchanfragen benötigten mehr als 20 Minuten, erklärte der für Microsofts Online-Dienste verantwortliche Satya Nadella in einer E-Mail an die eigenen Mitarbeiter. Er behauptet, es besser machen zu können:

„Wir glauben, dass wir eine bessere und nützlichere Sucherfahrung bieten können, die nicht nur bei der Suche, sondern bei der Erledigung von Aufgaben hilft.“

Schon im März wurde ein Screenshot geleakt, der die kategorisierten Ergebnisse einer Suche zeigt. Eine Explorer-Spalte am linken Rand zeigt die Kategorien an, in die Resultate aufgebrochen wurden, gefolgt von verwandten sowie früheren Suchanfragen.

Bei Kumo.com ist derzeit allerdings noch nichts zu sehen außer einer weißen Seite.

Yahoo macht den Searchmonkey

Yahoo ist schon länger mit einem Projekt namens Searchmonkey beschäftigt und hat derzeit gleich mehrere Projekte am Laufen, um neue Suchtechniken zu entwickeln. Die sind gar nicht so geheim, vielmehr möchte Yahoo unter der neuen Regentschaft von CEO Carol Bartz gerne darauf aufmerksam machen, immerhin noch an zweiter Stelle hinter Google zu liegen und richtig gut im Rennen zu sein. Die Weiterentwicklung der Suche wurde unter Carol Bartz erneut zur Priorität.

Bei einem Search Chalk Talk sprachen Yahoos Suchstrategen über ihr Konzept einer Suche, die auf strukturierten Daten beruht. Das Web nach Yahoo soll nicht mehr als eine Sammlung von Dokumenten, sondern von Objekten gesehen werden. In diesem Zusammenhang bemüht sich Yahoos Projekt Searchmonkey seit einem Jahr um die Mitwirkung der Web-Publisher. Die mögen doch bitte beschreibende Tags für ihre Seiten verwenden, um die Yahoo-Suche besser verstehen zu lassen, was genau in diesen Seiten steht.

Yahoos neue Suchtechniken dienen vor allem dazu, im Web aufgefundene Daten besser einzusortieren und nutzbar machen, ob es sich nun um Orte, Adressen, Daten oder vielleicht Restaurantkritiken handelt. Das bessere Verständnis soll eine gründliche Computeranalyse bringen neben den Hinweisen, die Publisher übermitteln.

(bk)

Screenshot: Kumo

Zum Thema bei TecZilla:

Yahoo: Carol Bartz kommt

Zypries macht sich eine Google

Microsoft rutscht ab

Zum Thema im Web:

Wall Street Journal

Cnet

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Noch eine Suchmaschine: Microsoft kommt mit Kumo”
  1. Anno dazumal sagt:

    Toll, dass was µ$ da macht, hat Web.de schon vor Jahren realisiert… und Web.de nur wenig Zulauf gebracht.