Nokia empfiehlt: Mit dem Fahrrad das Handy laden
Von Robin Lange am 4. Juni 2010
Schneller treten, länger reden
Ausschließlich ökologische Gründe motivierten den früheren Reifenhersteller Nokia vermutlich nicht zu diesem Farrad-Ladeset, das zuerst in Afrika, Indien und China angeboten wird. Es kommt vielmehr zusammen mit einer Palette einfacher und günstiger Mobiltelefone, mit denen Nokia die Märkte sich entwickelnder Länder anpeilt. Vorgestellt wurde das „Nokia Bicycle Charger Kit“ in Kenias Hauptstadt Nairobi in der vermutlich begründeten Hoffnung, mehr Handys in Länder mit begrenztem Zugang zu Elektrizität verkaufen zu können.
Einfach praktisch sei das, erklärte Nokias Vice President Alex Lambeek: „Fahrräder gehören zu den verbreitetsten Transportmitteln in vielen Märkten rund um die Welt. Daher ist es als weiterer Nutzen aus einer Aktivität zu gewinnen, die die Menschen ohnehin unternehmen.“ Er stellte als weitere Vorteile heraus, zugleich Musik hören und mit Nokias Kartendienst Ovi Maps den richtigen Weg finden zu können.
Das Set besteht aus Fahrradhalterung für den Lenker, Ladestation und einem herkömmlichen Rad-Dynamo. Der Dynamo beginnt ab einer Geschwindigkeit von 6 km/h zu laden (und stoppt bei mehr als 50 km/h, wie zur Information Lance Armstrongs ausdrücklich erwähnt). Die Leistung eines üblichen Ladegeräts wird bei 12 Stundenkilometern erreicht. Im Schnitt benötigt ein Radfahrer bei 15 km/h rund zweieinhalb Stunden, um einen Akku voll zu laden.
Der Lade-Kombi kommt zunächst in Kenia zum Preis von umgerechnet 15 Euro auf den Markt. In westlichen Ländern hofft Nokia auf ökologisch bewusste Radfahrer, zumindest in Großbritannien soll das Set gegen Ende des Jahres „bei ausgewählten Händlern“ eintreffen. Das offizielle Nokia Blog Conversations verkündet grünes Bewusstsein:
„Es nicht an die Steckdose zu hängen, ist 100 Prozent umweltfreundlicher. Es könnte Besitzer außerdem zum Training ermuntern, zum Reintreten.“
Abbildungen: Nokia