Nokia: Umstieg auf Windows Phone dauert zwei Jahre

Von am 12. März 2011 1 Kommentar 

Nokia ShopVerbunden mit hohen Risiken

Erst im Jahr 2013 wird die Mehrheit der von Nokia verkauften Smartphones mit Windows Phone als Betriebssystem laufen. Das erklärte Nokia in einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Bericht: „Wir erwarten, dass der Übergang zu Windows Phone als unserer primären Plattform rund zwei Jahre in Anspruch nimmt.“

Der Bericht (Form 20-F, PDF) stellt so etwas wie das Kleingedruckte dar, das die öffentlich angekündigte Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Nokia erläutert. Nokia muss hier auch den gesetzlichen Vorgaben nachkommen und die Investoren über mögliche Risiken informieren. Das ist zunächst nicht ungewöhnlich, aber die genannten Risikofaktoren werfen ein hartes Schlaglicht auf die ungewisse Zukunft des finnischen Unternehmens.

Symbian wird noch aufgehübscht

Nokia hofft, noch 150 Millionen Symbian-Geräte verkaufen zu können in den kommenden Jahren. Erleichtern soll es eine erneuerte Bedienoberfläche und verbesserte Hardware. Das strategische Ziel aber ist, die heute rund 200 Millionen Symbian-Nutzer mitzunehmen zu Windows Phones. Diese wiederum will Nokia ausbauen zu „einer größeren Vielfalt von Preisen, Marktsegmenten und Regionen“. Mit besserer Hardware will sich Nokia abheben von Wettbewerbern, die ebenfalls Microsofts Betriebssystem lizenzieren.

Strategie mit Risiken

Soweit der Plan, die von Nokia eingeräumten Risiken aber sind beträchtlich:

Windows Phone 7 als Plattform ist noch relativ neu und hat sich nicht im Markt bewiesen. Es beschränkt sich noch auf High-End-Smartphones und liegt im Markt weit zurück gegenüber Android und Apples iPhone.

Die erwartete Übergangszeit zu Windows Phone könnte sich als zu lang erweisen, um in einem sich schnell entwickelnden Markt noch ernsthaft konkurrieren zu können. Es könnte Nokia nicht gelingen, sich ausreichend von Mitbewerbern zu differenzieren.

Nicht zuletzt befürchtet Nokia, die eigene Unternehmenskultur und Arbeitsweise nicht genügend verändern zu können für eine effektive Zusammenarbeit mit Microsoft, „um die genannten Vorteile der vorgeschlagenen Partnerschaft zeitnah zu erreichen“.

Kurzfassung: Nokia riskiert alles – für eine noch unbewiesene Plattform. Mit einem Partner, der bei Smartphones weit weniger erfolgreich war.

Abbildung: Christian Horvat / GNU (Nokia-Shop in Würzburg)

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Kommentare

Eine Stellungnahme zu “Nokia: Umstieg auf Windows Phone dauert zwei Jahre”
  1. Objektive Meinung (im Gegensatz zum Autor) sagt:

    Was soll’s… wenn Nokia es nicht schafft, dann ginge damit auch nur ein weiterer potentieller Android-Anbieter verloren (wobei ich glaube, dass Nokia parallel auch immer schon die Android-Kompatibilität testen wird, um im Ernstfall schnell umschwenken zu können.- Eigentlich eine gute Strategie: jetzt das Geld von Microsoft mitnehmen, sich mit anderem BS von der Konkurrenz abheben und bei Misserfolg steht die Android-Tür immer noch offen.)
    – Im Erfolgsfall haben wir als Verbraucher eine weitere Auswahlmöglichkeit: ist doch alles bestens! 😀