Nvidia hat eine CPU-Strategie

Von am 13. August 2010  

Als Ausweg aus der Krise

Die Quartalsergebnisse, die Nvidias CEO Jen Hsun-Huang zu verkünden hatte, fielen trotz deutlicher Vorwarnung noch tiefroter aus als erwartet mit einem Verlust von 141 Millionen US-Dollar. Der weitere Ausblick ist auch nicht eben rosig. Fehlerhafte Grafikprozessoren und Chipsets reißen weiterhin Löcher, zugleich kommt der Grafikkartenhersteller zunehmend unter Druck durch konkurrierende Grafikprodukte von AMD und Intel.

Vermutlich kein Zufall, dass sich beim Wirtschaftsdienst Bloomberg gleichzeitig zwei Nvidia-Insider meldeten, kenntlich gemacht als „zwei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind“. Sie erzählten die Geschichte vom Grafikkartenhersteller Nvidia, der sich mit Prozessoren für Tablets in den Wettbewerb mit Intel wagt.

Nvidia habe ein Team von Entwicklern auf Prozessoren angesetzt, die Computerhersteller anstelle von Intel-Produkten einsetzen sollen. Es gehe dabei vor allem um einen Tablet-Chip, nachdem frühere Versuche scheiterten, Prozessoren für Notebooks zu entwickeln. Sie kamen in der Herstellung nicht günstig genug, um mit Intels Atom-Prozessoren konkurrieren zu können.

Umso mehr reizt Nvidia der sich entwickelnde Massenmarkt der Tablets, denen Apples iPad den Weg geebnet hat. Den Bloomberg-Quellen zufolge versucht Nvidia ähnlich wie zuvor Transmeta mittels Software-Übersetzung Kompatibilität zu Intels x86-Code zu erreichen.

Dem Bericht zufolge ist aber noch nicht gesichert, ob dieses Projekt letztlich zu einem Produkt führt. In einem Interview legte der Nvidia-Chef zugleich eine andere Fährte, bestätigte aber gleichwohl eine CPU-Strategie:

„Unsere CPU-Strategie ist ARM. ARM ist gegenwärtig die weltweit am schnellsten wachsende Prozessorarchitektur. ARM unterstützt die besten Android-Geräte. Und Googles Android ist das am schnellsten wachsende Betriebssystem heute.“

Er bezog sich damit auf die Tegra-2-Chips mit zwei Prozessorkernen, die Nvidia in zwei verschiedenen Varianten im Angebot hat, als AP20 für Smartphones und T20 für Tablets. „Beide finden ihren Weg in aktuelle Produkte“, versicherte Huang.

Nvidias Aktienkurs, der in diesem Jahr um die Hälfte an Wert verlor, legte im Lauf des Tages leicht zu. Die Anleger hatten noch Schlimmeres befürchtet – oder sie hoffen auf die CPU-Strategie.

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