Nvidia hat jetzt auch noch Ärger mit der Versicherung
Von Bernd Kling am 17. Mai 2009
Nvidia informierte offenbar nicht nur die eigenen Käufer, PC-Hersteller und Anleger zögerlich über Probleme mit den Grafikchips, die zu häufigen Notebook-Ausfällen führten. Die eigene Versicherung verklagt jetzt den GPU-Hersteller, weil sie zu spät und unzureichend informiert wurde – und will Nvidias Millionenschaden nicht übernehmen.
Rückstellungen in Höhe von 200 Millionen musste Nvidia vornehmen aufgrund der Chips, die mit ihren schlechten Materialverbindungen die Lebensdauer von Notebooks verkürzten. Besonders lautstark beschwerten sich die Besitzer von Apples Macbook Pro, aber auch Hersteller wie HP, Dell, Asus, Toshiba und Fujitsu Siemens waren betroffen.
Nvidia war zu kostspieligen Vereinbarungen mit diesen Herstellern gezwungen, die nicht auf dem von Nvidia verursachten Schaden sitzen bleiben wollten. So einigten sich beispielsweise Nvidia und Dell über eine Summe von 10 Millionen US-Dollar. Nvidia schloss solche Vereinbarungen ab, bezog jedoch die eigene Versicherung nicht in die Verhandlungen mit ein, wie es von der National Union Fire Insurance Company (NUFI) in Pittsburgh erwartet wurde. Die will nun ihrerseits nicht für die Chip-Schäden aufkommen und reichte in Kalifornien Klage ein gegen den GPU-Hersteller.
Der Klage zufolge hat Nvidia die vom Versicherer geforderten Informationen verweigert und ihn stattdessen mit „technischen Daten überflutet“. Zudem soll Nvidia es National Union nicht gestattet haben, an den Verhandlungen mit den betroffenen PC-Herstellern teilzunehmen. Die Versicherung stimmte den kostspieligen Vereinbarungen nicht zu und will ihre Kosten nicht übernehmen.
Die Versicherung will mit ihrer Klage die Freistellung von Zahlungsverpflichtungen erreichen, da Nvidia vertragliche Regelungen gebrochen habe. Zur Klarstellung soll Nvidia Dokumente enthüllen über die Zahl der mit schadhaften Chips ausgelieferten Notebooks, ihre Herstellungsdaten, die bislang verzeichneten Ausfälle, die Reparaturdaten, die ausgetauschten Komponenten und mehr.
Betroffen sind, soviel weiß der Versicherer, eine ganze Palette von Nvidias GPUs. Sie geht aus der eingereichten Klageschrift hervor:
„Die Chip-Ersatzansprüche gehen auf die behaupteten fehlerhaften Nvidia-Prozessoren G86, G86A2, G84, C51, G72, G72M, G73, G72A3, MCP67 und NV42 zurück.“
(bk)
Abbildung: Appaloosa / GNU
Übrigens, Heise News: Wenn man schon im Titel einen „Bericht“ erwähnt und Formulierungen wie „nach den Berichten“ einstreut, könnte man auch die Quelle beim Namen nennen und vielleicht sogar nach dort verlinken, statt nur fünf interne Links auf eigene ältere Geschichten zu setzen. Sind doch nicht etwa hausinterne Regeln vor?
Ehrlich, so funktioniert das mit dem Internet. Bei Golem klappt das doch auch. Und so einfach verweist sich auf die Quelle einer Nachricht: