Nvidia, Intel und das Apple-Tablet

Von am 10. November 2009  

Nvidia CEO TabletGerüchte über x86-Prozessoren von Nvidia dementierte CEO Jen-Hsun Huang energisch. Aber er redet gerne über seine Begeisterung für Apple, über das Apple-Tablet als dem nächsten großen Ding – und auf dem Tisch vor ihm liegt ein nicht identifiziertes Tablet.

Das Apple-Tablet dürfte es nicht sein, da ist Steve Jobs vor. Aber es sieht doch aus wie eine Demonstration zu dem, was der Nvidia-Chef verkündet. Zum einen drückt er vehement seine tiefsitzende Abneigung gegen alles aus, was mit Intel zu tun hat. Er bestreitet auch kategorisch jede Absicht, in das Geschäft mit (x86) Intel-kompatiblen Prozessoren einsteigen zu wollen. In einem Interview mit Cnet gab es dazu ein klares Nein, auch wenn er sich eine kleine Hintertür offen gelassen haben könnte, da er ausdrücklich von den Schwerpunkten hier und heute sprach:

„Nein. Nvidias Strategie ist hier sehr, sehr eindeutig. Ich bin geradeheraus, was das angeht. Hier und heute müssen wir unsere Schwerpunkte mehr denn je auf Visual und Parallel Computing setzen.“

Es gehe um GPUs in Servern für Parallel Computing, für Supercomputing, auch Cloud Computing mit Nvidias GPU biete wunderbare Chancen, Video-Streaming nicht zu vergessen und das mobile Computing: „Es geht auch darum, unsere GPUs in Plattformen mit dem geringsten Energieverbrauch zu bringen, die wir uns vorstellen können, und das mobile Computing damit voranzutreiben.“

Über Apple hört man von Huang nur höchstes Lob und visionäre Vorhersagen. In dem bei Apple für das nächste Frühjahr erwarteten Tablet sieht er den nächsten großen Formfaktor und noch eine Computer-Revolution: “Ich glaube, das wird der nächste große Formfaktor sein. Mehr und mehr Leute, die das Iphone benutzen, hätten gerne ein größeres Iphone. Dazu ist 4G zu erwarten – 20 Megabits pro Sekunde, was ist damit nicht alles möglich. Ich glaube, dieser Marktbereich hebt ab. Ich glaube wirklich, dass wir am Scheitelpunkt einer zweiten Revolution des Personal Computers sind.”

Ist das noch zu toppen? Bei einem Besuch in Dubai ließ sich der gesprächige CEO zu noch mehr Apple-Schwärmerei hinreißen. Apple setze einfach nur die beste Technologie ein, nicht nur das, was Intel erlaube: „Apple möchte sich abheben. Deshalb befindet sich in Ihrem Macbook ein Nvidia-Chipset. Weil Apple grundlegend andere Computer bauen möchte als nur die Intel-Plattform. Sie möchten mehr Wert schaffen.“

„Ich bin voll Apple“, bekannte er, und natürlich gebe es zuhause überall Macs: „Nvidias Technologie steckt in ihnen allen, aber ich benutze Macs. Mein Sohn hat zwei Macs, meine Tochter hat einen Mac, dann ist da noch ein weiterer Mac für alle Fälle, und meine Frau hat einen Mac. Mac, Mac, Mac! Weil ich weiß, dass da die besten Sachen drin sind.“

Bei all der Schwärmerei und den hohen Erwartungen an das Apple-Tablet, das für die Medienwiedergabe ebenso wie Microsofts Zune HD von Nvidias Tegra-Chip profitieren könnte, entging scharfsichtigen Beobachtern nicht das bislang unerkannte Tablet (Abbildung), das während dieser Apple-Lobsagungen vor ihm auf dem Tisch lag.

Zufall, oder wollte er uns mehr damit sagen?

Rückblende: Bereits im August hatte Nvidia-Manager Mike Rayfield von einem Media Pad mit schneller Mobilfunkverbindung gesprochen, mit einem Touchscreen-Display zwischen 7 und 13 Zoll, in dem der Tegra-Chip von Nvidia zum Einsatz kommen sollte. Wenige Tage später berichtete Business Week unter Berufung auf Apple nahestehende Quellen über einen Tablet-Prototyp Apples, der ebenfalls als Media Pad bezeichnet wurde.

(bk)

Zum Thema bei TecZilla:

Nvidia greift Intel an – mit Karikaturen

Analyst: Nvidia entwickelt x86-Prozessoren

Nvidia kaum noch an Gaming interessiert

Die Geschichte des Apple-Tablets

Zum Thema im Web:

Cnet

Shuffle Gazine

Engadget.com

Screenshot: Shuffle Gazine

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